Kurz bei Poroschenko in Kiew
Bundeskanzler Sebastian Kurz in heute in Kiew. Auf dem Programm steht vor allem ein Treffen mit Präsident Petro Poroschenko. Der Kurz-Besuch von Sebastian Kurz ist politisch heikel, weil die Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin an der Hochzeit von Außenministerin Karin Kneissl in Kiew für böses Blut gesorgt hat. Aus Kiew Christian Wehrschütz
Wladimir Putin ist wegen der Annexion der Krim und des Krieges in der Ostukraine das Feindbild, das auch auf Österreich abfärbt, insbesondere wegen der Russland-Affinität der FPÖ aber nicht nur deshalb; denn Österreich stand den Russland-Sanktionen stets kritisch gegenüber. Davon abgesehen gibt es zwischen Kiew und Wien nur wenige offene Fragen; eine davon ist der Fall des Ex-Judokas Peter Seisenbacher, der sich in Wien wegen des Vorwurfs von Sexualdelikten mit Minderjährigen vor Gericht verantworten soll. Seisenbacher wurde im August des Vorjahres in Kiew verhaftet, eine Auslieferung scheiterte, weil der Tatbestand nach ukrainischem Recht verjährt war. Seine Abschiebung nach Österreich wegen Ablaufs seiner Aufenthaltsgenehmigung bekämpft Seisenbacher vor Gericht durch einen Asylantrag. Mit einem raschen Abschluss des Verfahrens und damit mit einer Rückkehr Seisenbachers nach Österreich ist nicht zu rechnen.