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Krim und die Brücke

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Berichte Ukraine
Mitte März vor drei Jahren erfolgte der Anschluss der Halbinsel Krim an Russland. Während Russland von Wiedervereinigung spricht, sehen die Ukraine, die EU und die USA im Fall Krim eine Annexion eines fremden Staatsgebietes. Ungeachtet dessen schafft Moskau vor Ort auf der Krim Fakten, nicht zuletzt durch enorme Investitionen in die Infrastruktur. Dazu zählen der Neubau eines Flughafens in der Krim-Hauptstadt Simferopol, vor allem aber der Bau einer Brücke über die Bucht von Kertsch, die eine Landverbindung zwischen dem russischen Festland und der Halbinsel schaffen wird. Die Brücke ist 19 Kilometer lang und besteht je aus einem Strang für den Auto- und Eisenbahnverkehr. Die Baukosten betragen etwa 3,5 Milliarden Euro; die Errichtung gilt als einer der schwierigsten Bauprojekte der russischen Geschichte, die Autobahn-Brücke und der Flughafen sollen im Frühjahr 2018, die Eisenbahnbrücke im Jahre 2019 in Betrieb gehen:



Berichtsinsert: Christian Wehrschütz von der Krim



Insert1: Roman Novikow, Russische Autobahnverwaltung



Insert2: Vladimir Podlipenzew, Bürgermeister von Kertsch



Aufsager: Christian Wehrschütz von der Halbinsel Krim



Gesamtlänge: 2’37



Als Computeranimation gibt es sie schon, die künftig längste Brücke Russlands, die die Taman-Halbinsel mit der Halbinsel Kertsch verbinden wird. Bis zu 40.000 Autos sollen täglich die Brücke befahren. Um die Schifffahrt nicht zu behindern, wurde eine besondere Bogenkonstruktion gewählt, die noch heuer fertig gestellt werden soll. Die Höhe des Bogens beträgt 35 Meter. Der Bau ist ein Projekt der Superlative; allein für die Brückenstützen werden 238.000 Tonnen Eisen verwendet, das entspricht dem Gewicht von 32 Pariser Eifeltürmen.

  

„Heuer wollen wir die ersten beiden Abschnitte mit einer Länge von sechs Kilometern asphaltieren. Wir liegen im Zeitplan, weil alle Subunternehmer präzise arbeiten, alle Vorarbeiten zeitgerecht durchgeführt wurden und werden, und weil auch die Finanzierung genau nach Plan erfolgt.“



Hilfsbrücken und Arbeitsplattformen wurden gebaut, um Materialengpässe zu vermeiden, wenn Schifffahrt nicht möglich ist. Besondere Spoiler wurden entwickelt, um Stürmen zu trotzen und eine ständige Befahrung zu gewährleisten. Wegen schlechten Wetters stehen derzeit die Fähren immer wieder still, das wichtigste Transportmittel auf die Halbinsel. Auch die Stadt Kertsch mit ihren 140.000 Einwohnern erwartet sich viel von der Brücke. In ukrainischer Zeit ein politischer Wurmfortsatz ist sie nun das Einfahrttor auf die Krim:



"Von der Brücke erwarten wir uns eine zweite Wiedergeburt, weil wir damit unsere Infrastruktur besser entwickeln können. Hinzu kommt, dass Baumaterial und Lebensmittel nicht mehr mit der Fähre transportiert werden müssen, was die Produkte sehr teuer macht."



Der Neubau des Flughafens von Simferopol ist das zweite große Prestigeprojekt. Im Gegensatz zur Brücke erfolgt die Finanzierung durch privates Kapital. Vor allem Touristen nutzen derzeit das Flugzeug und die Erbauer rechnen mit einer positiven Entwicklung des Fremdenverkehrs. Gearbeitet wird rund um die Uhr; der Flughafen soll wie die Brücke von Kertsch im Frühling nächsten Jahres in Betrieb gehen.  



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