Der Flughafen von Donezk als Symbol der Krise
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ZiB24
Berichte Ukraine
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Donezk
Insert1: Kommandant Givi, Rebelleneinheit „Somalia"
Gesamtlänge: 2'03
Den Flughafen von Donezk eröffnete vor noch nicht ein Mal drei Jahren der damalige Präsident Viktor Janukowitsch. Anlass für den Neubau war die Fußballeuropameisterschaft. Seit knapp einem Jahr ist Janukowitsch Geschichte; gestürzt von der Majdan-Bewegung, die andere zum Aufstieg nutzen. Petro Poroschenko war damals noch Teil seines Gefolges, nun ist er Präsident der Ukraine; nur mehr eine Ruine ist der Flughafen von Donezk, der seit dem Frühsommer von den Ukrainern gehalten wurde. Monatelang dauerten die Kämpfe, und Stück um Stück drängten die prorussischen Rebellen die Ukrainer in die Defensive; Ende Jänner mussten die letzten ukrainischen Soldaten abziehen. Trotzdem wird hier noch lange keine Maschine wieder starten oder landen; das zeigte auch der heutige Besuch, der immer wieder von Artilleriebeschuss begleitet war. Unter Feuer liegt das Gelände nach wie vor. Daher galt es zunächst auch zu warten:
„Wir warten, bis meine Artillerie das gegnerische Feuer unterdrückt hat."
Die Feuerunterdrückung gelang zwar nicht völlig, doch der Weg zum ehemals neuen Terminal war frei. Wie viele Soldaten auf beiden Seiten bei den Kämpfen fielen oder verwundet wurden ist nicht bekannt. Doch die Ruinen sind auch ein Symbol für den katastrophalen Niedergang einer Region, deren Infrastruktur der Krieg massiv in Mitleidenschaft gezogen hat. Massiv gelitten haben auch die Häuser in der Umgebung, deren Bewohner schon lange geflüchtet sind. Rückkehr und Wiederaufbau sind nicht in Sicht.