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Marburg an der Drau, das Zentrum der slowenischen Steiermark, ist 2012 gemeinsam mit weiteren fünf slowenischen Städten die Kulturhauptstadt Europas. Geplant sind mehrere Hundert Veranstaltungen. Das 120.000 Einwohner zählende Maribor will sich auch als Stadt der Jugend positionieren, denn 2013 wird Maribor auch die Jugendhauptstadt Europas sein, und die Winteruniversiade steht bereits Ende 2012 auf dem Programm. Als Kulturhauptstadt wird in Marburg aber auch das alte deutsche Erbe aus der Zeit der Monarchie wieder entdeckt; aus Marburg berichtet Christian Wehrschütz

Maribor, das alte Marburg an der Drau, will seine Rolle als Kulturhauptstadt zur neuen Identitätsfindung nutzen. Die alte jugoslawische Industrie ist tot, und die herrschende Wirtschaftskrise hat sich auf Bauvorhaben für die Kulturhauptstadt ausgewirkt. Doch für die Präsentation der Universitätsstadt mit mehr als 12.000 Studenten als Stadt des Wissens und der Kultur dürften ausreichende Kapazitäten vorhanden sein. Mehr als 400 Projekte, vom Puppentheater über eine Rockoper bis zum Theaterfestival sind geplant, wobei die fünf Partnerstädte von Pettau bis Novo Mesto eigene Schwerpunkte setzen. Gesetzt wird nicht nur auf Hochkultur, betont in Marburg der Programmkoordinator Mitja Candler:

„Wir haben ein besonderes Programm, das „Urbane Furche“ heißt, und das sich ausdrücklich mit sozialen und ökologischen Themen befasst. Dabei geht es etwa um ein Samenbuch, um ein eine Bibliothek, die alte Obstsorten und Pflanzen bewahren will, die traditionell angepflanzt wurden aber nun aussterben.“

Wiederentdeckt wird auch das österreichische Erbe; dazu sagt Candler:

„Wir haben versucht Themen zu enttabuisieren. Im Zentrum steht dabei die andere Seite der Geschichte Marburgs. Ich bin froh, dass wir diese Idee trotz einiger möglicher Vorbehalte umgesetzt haben. Diese Ausstellung die „Deutschen und Marburg“ wird das Leben der Deutschen zeigen, denn man muss feststellen, dass Marburg vor dem Ersten Weltkrieg eine mehrheitlich deutsche Stadt war. Damit hat sich vom Zweiten Weltkrieg bis heute noch niemand auf diese ambitiöse Weise befasst. Und wir wollen die Geschichte einfach in einem objektiven Licht zeigen.“

So wird auch Wilhelm von Tegetthoff eine eigene Ausstellung gewidmet. Der Admiral wurde 1827 in Marburg geboren. Mit seinem Sieg 1866 gegen die Italiener in der Seeschlacht von Lissa ging Tegetthoff in die Kriegsgeschichte ein.

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