× Logo Mobil

Massengrab in Liescha sondiert

Radio
Radio Kärnten Jorunal
Berichte Slowenien
Im slowenisch-kärntnerischen Grenzgebiet bei Bleiburg haben slowenische Experten vor wenigen Tagen ein Massengrab aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Vermutet werden darin nun die sterblichen Überreste von 700 Personen. Diese Untersuchungen sind auch für Kärnten von besonderem Interesse, berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz

„Das Massengrab in Liescha, slowenisch Lese, hinter Bleiburg ist seit Jahren bekannt. Vermutet wird, dass in diesem Grab auch viele der mehr als 100 Kärntner liegen dürften, die kommunistische Partisanen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschleppt und ermordet haben. Aufklärung über das Schicksal der Verschleppten könnte wohl nur eine Exhumierung der Leichen in Liescha bringen, doch diese Frage ist noch nicht entschieden. Sicher ist nach den jüngsten Sondierungen jedoch, dass in dem Grab nicht wie bisher angenommen 100 sondern sogar 700 Ermordete verscharrt liegen dürften. Zu diesem Schluss kamen slowenische forensische Experten, die im Beisein von Kriminalpolizisten und Staatsanwälten das Massengrab im Wald untersuchten. Alle Sondierungen brachten menschliche Überreste zum Vorschein, so dass die vermutete Opferzahl nach oben korrigiert werden musste. Das Massengrab in Liescha ist eine Grube von einer Länge von 21 und einer Breite von 3 Metern, die voll mit Leichen ist. Die Gerichtsmediziner fanden bei den Grabungen unter anderem Skelette mit Schussverletzungen; vielen Opfern wurden vor der Ermordung die Hände auf den Rücken zusammengebunden, erschossen wurden sie in knieender Stellung. Gefunden wurden Überreste von Männern und Frauen. Nach Angaben von Augenzeugen wurden Ende Mai 1945 mit 19 LKW Gefangene in die Gegend von Liescha gebracht, in den Wald geführt und dann erschossen. In der Nähe des Massengrabes haben Hinterbliebene Kärntner Verschleppten ein Gedenkkreuz errichtet

Facebook Facebook