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Doppelte Preisauszeichnung in Slowenien

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Berichte Slowenien
In Slowenien sind ab heute alle Preise doppelt gekennzeichnet. Die Preisauszeichnung in der Landwährung Tolar und in Euro ist Teil der Vorbereitung Sloweniens auf die Einführung der europäischen Währung am 1. Jänner 2007. Slowenien erfüllt bisher alle wirtschaftlichen und finanzpolitischen Voraussetzungen, die von Brüssel gefordert werden. Denn Budgetdefizit, Staatsverschuldung und Inflationsrate liegen klar innerhalb der von der EU vorgegebenen Grenzwerte. Die doppelte Preisauszeichnung wird die Einführung des Euro überdauern und bis Ende Juni 2007 gelten. Aus Laibach berichtet unser Korrespondent Christian Wehrschütz:

Die slowenische Regierung verfolgt mit der doppelten Preisauszeichnung zwei Ziele: ersten sollen die Verbraucher auf den Euro vorbereitet werden, dessen Kurs gegenüber der Landes-währung Tolar mit Eins zu 239, 64 festgelegt worden ist. Für einen Euro erhält man somit knapp 240 Tolar. Zweitens soll die doppelte Preisauszeichnung verhindern, dass die bevorstehende Währungsumstellung zu einer Teuerungswelle führt und die Inflation anheizt. Das Gesetz über die doppelte Preisauszeichnung bestimmt, dass Preise für Waren und Dienstleistungen sowie Rechnungen doppelt ausgezeichnet werden. Doch es gibt natürlich Ausnahmen. So ist es in Lebensmittelgeschäften ausreichend, wenn etwa für Brot, Milch und Fleisch Preislisten in Tolar und Euro gut sichtbar vorhanden sind. Für Ausländer relevant sind die Ausnahmen bei Tankstellen und Mautstationen. Bei Tankstellen werden die Literpreise an den Zapfsäulen nur in Tolar angegeben; bei Mautstationen werden die Gebühren in Tolar und Euro angezeigt, doch einen doppelt ausgezeichneten Beleg erhält nur, wer in Euro zahlt. Hinzu kommt, dass bei der Maut der Euro zwar zum von der EU festgelegten Kurs angeben, jedoch ein anderer Kurs bei der Bezahlung verwendet wird. Es ist die der Mittelkurs der slowenischen Notenbank, wobei sich der Mautbetreiber DARS noch fünf Prozent an Bearbeitungsgebühr einbehält. Bereits jetzt wird ein Viertel aller Maut in Euro bezahlt. Das dadurch entstehende Körberlgeld bleibt der DARS nur mehr bis Jahresende, dann muss der offizielle Kurs verwendet werden. Bis März 2007 können Tolar-Noten und – Münzen in Slowenien bei jeder Bank in Euro umgetauscht werden, danach ist das nur mehr bei der Nationalbank in Laibach möglich.

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