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Slowenen vor Referendum

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Berichte Slowenien
In Slowenien findet morgen eine Volksabstimmung über den Grenzstreit mit Kroatien statt. Die Slowenen sollen dabei entscheiden, ob sie das internationale Schiedsgerichtsverfahren billigen, dass diesen Streit nach nun 19 Jahren lösen soll. Umfragen sagen einen knappen Ausgang bevor. Ein Nein der Slowenen würde den EU-Beitritt Kroatiens jedenfalls massiv verzögern.

Berichjtsinsert: Christian Wehrschütz aus Slowenien

Insert1: Josko Joras, Slowenischer Einwohner von Piran

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Laibach

Gesamtlänge: 1‘35

Der Grenzstreit zwischen beiden Ländern hat durchaus seine skurrilen Seiten. Dazu zählt dieses Haus neben dem kroatischen Grenzposten in der Bucht von Piran. Sein Bewohner, der Slowene Josko Joras, kämpft verbissen gegen die kroatische Bürokratie. So erstritt er sich eine eigene Zufahrt, um nicht die Grenze passieren zu müssen:

"Wenn ich in der Gemeinde Piran bin, dann haben die kroatischen Beamten keine Erlaubnis und kein Recht, mich zu hindern, auf welche Weise ich nach Hause komme. oder zu verlangen, dass ich Zoll bezahle."

Joras ist ebenso gegen die Schiedsgerichtslösung wie die rechten Oppositionsparteien. Sie griffen in ihrer Kampagne tief in die Geschichte. So wurden Ruderleiberl verteilt, auf denen an die Kärntner Volksabstimmung vor 90 Jahren erinnert wurde. Südkärnten blieb bei Österreich, und nun drohe der Verlust der Bucht von Piran, lautet die Parole. Doch nicht alle Slowenen folgen dieser Propaganda:

"Ich werde dafür stimmen, weil es normal ist, dass wir brüderliche Beziehungen mit unserem brüderlichen Kroatien aufrecht erhalten.“

Der sozialdemokratische Ministerpräsident Borut Pahor warb für Vernunft, für Freundschaft und für das Zusammenleben. Pahor hat die Schiedsgerichtslösung mit Kroatien ausverhandelt. Doch ob ihm morgen beim Referendum die Mehrheit der Slowenen folgen wird, ist fraglich.

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