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Nachlese Kundgebung Opposition Belgrad

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Berichte Serbien

In Serbien hat gestern die Opposition ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Von Nachmittag bis in die Abendstunden demonstrierten Tausende Menschen gegen Staatspräsident Alexander Vucic und seine Regierung. Am Nachmittag traten Künstler und Intellektuelle auf, der Abend gehörte dann den politischen Vertretern der Opposition. Die Polizei sprach von 7500 Demonstranten, die Opposition von etwa 30.000 Teilnehmern. Die Kundgebung verlief friedlich. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Aus allen Teilen Serbiens hatte die Opposition ihre Anhänger nach Belgrad gerufen, und tatsächlich kamen viele Tausende Serben zur Kundgebung. Die Opposition warf der Staatsführung vor, Busunternehmer eingeschüchtert zu haben, um zu verhindern, dass noch mehr Demonstranten nach Belgrad kommen. Diesen Vorwurf wies das Innenministerium unter Hinweis auf den ungestörten öffentlichen Verkehr zurück. Das Oppositionsbündnis besteht als weltanschaulich sehr unterschiedlichen Parten und trägt den Namen „Bündnis für Serbien“. Einer seine Aushängeschilder ist der frühere Außenminister Vuk Jeremic; die Lage in Serbien kritisierte Vuk Jeremic so:

„Serbien ist heute ein Schiff, das von Narren geführt wird. Sie wollen uns alle verrückt machen, sie wollen aus Serbien ein Narrenschiff machen, damit jeder Normale keine andere Wahl hat, als zu fliehen. Doch wir werden nicht fliehen, das ist unser Land, und wir werden nicht zulassen, dass uns Verrückte führen.“

Die Opposition fordert den Rücktritt von Präsident und Regierung sowie Neuwahlen. Doch ein wirkliche inhaltliche und personelle Alternative zu Staatspräsident Alexander Vucic fehlt der Opposition; Vucic ist nach allen Umfragen der klar populärste Politiker in Serbien; in einer Woche will Vucic in Belgrad eine Großkundgebung seiner Anhänger abhalten.

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