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Migranten versuchen Ungarn zur Grenzöffnung zu zwingen

Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
An der serbischen-ungarischen Grenze spielten sich heute chaotische Szenen ab. Asylwerber marschierten on einem Grenzübergang zum anderen, wanderten den Zaun entlang, um doch noch eine Lücke zu finden und blockieren die Autobahn nach Budapest, um Ungarn zur Grenzöffnung zu zwingen. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht; etwa 3000 Flüchtlinge kamen bis heute Mittag nach Serbien. Ob sich der Flüchtlingsstrom neue Wege sucht, wird davon abhängen, ob und wie lange die ungarische Grenze geschlossen bleibt.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Serbien

Gesamtlänge: 1’20

Horgos2 machte heute um Null Uhr 30 dicht. Die Nacht über campierten Migranten vor dem Grenzübergang, um politischen Druck auf Ungarn auszuüben. Diesem Zweck dient auch die Blockade der Autobahn nach Budapest beim Grenzübergang Horgos1. Gedroht wurde mit Hungerstreik, aber nur von einer beschränkten Anzahl, während die Menge abwartet. Doch die ungarischen Behörden ließen bisher nur wenige Personen durch. Ungarn fordert, dass sich die Asylwerber registrieren und auch Fingerabdrücke nehmen lassen. Dazu sind viele nicht bereit, die nur weiter nach Österreich und Deutschland wollen. Wer nicht an den Grenzübergängen warten wollte, zog vielfach den Zaun entlang, in der Hoffnung, noch eine Lücke zu finden. Auch Serbien will, dass Ungarn die Grenze öffnet; gleichzeitig lehnt Belgrad die Rücknahme von Personen ab, deren Asylanträge Ungarn ablehnt. Schlimm sind überall die hygienischen Bedingungen. Serbien hat an den beiden Grenzübergängen weder Mistkübel noch mobile Toiletten aufgestellt. Die Folgen sind weithin sichtbar. Auch die Versorgung der Menschen erfolgt an den Übergängen vor allem durch Hilfsorganisationen. Leer steht dagegen das Auffanglager Kanijza, einige Kilometer hinter der Grenze. Niemand will in Serbien bleiben, daher ist der Brennpunkt weiter die Grenze zu Ungarn.     

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