Bischof Irinej aus Nis neuer serbischer Patriarch
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Irinej hat sich bereits vor seiner Wahl zum Patriarchen positiv zu einem möglichen Papst-Besuch in Serbien geäußert, und das kann durchaus ein positives Zeichen für weitere Fortschritte in der Ökumene sein. Dieser Besuch wird für 2013 in Aussicht genommen, denn 313 erließ der römische Kaiser Konstantin sein Toleranzedikt, mit der die Christenverfolgung offiziell endete. Konstantin wurde in Nis geboren, in jener Stadt, in der der neue Patriarch Irinej bisher Bischof war. Gewählt wurde Irinej durch das sogenannte apostolische Los. Die 45 wahlberechtigten serbischen Bischöfe erstellten zunächst einen Dreier-Vorschlag. Die Namen der drei Kandidaten wurden dann je in ein Kuvert gesteckt; diese Umschläge wurden gemischt und in die Bibel gelegt. Dann zog ein Mönch einen der Umschläge, und seine Hand fiel eben auf Irinej. Die anderen beiden Kandidaten des Dreier-Vorschlages waren der Metropolit von Montenegro, Amfilohjie, und der Bischof der Backa, der ebenfalls Irinej heißt. Dieser Dreier-Vorschlag lässt doch auf eine gewisse Bereitschaft zur Modernisierung schließen. Denn alle drei Bischöfe sind nicht gegen den Weg Serbiens Richtung EU. Positiv zu werten ist auch, dass die Wahl überraschend schnell erfolgte. Die Sitzung der Bischöfe dauerte nur sechs Stunden, nur vier Wahlgänge waren nötig
Zu den großen Fragen, denen sich der neue Patriarch ebenfalls zu widmen hat, zählen die Haltung zur Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft im Kosovo sowie die Reform der Liturgie und die Territorialreform der Diözesen der serbischen Orthodoxie. Auch den Konflikt um die Autokephalie der mazedonisch-orthodoxen Kirche gilt es endlich beizulegen. Der Streit dauert bereits mehr als 40 Jahre. Ob Irinej die Kraft haben wird, jedenfalls einen Teil der Probleme zu lösen, muss sich zeigen. Der Patriarch ist nur der Erste unter Gleichen und hat somit nur beschränkte Vollmachten in der serbisch-orthodoxen Kirche.