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Majestätsbeleidigung auf Serbisch

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Kleine Zeitung
Berichte Serbien
Fast neun Jahre nach dem Sturz von Slobodan Milosevic rühmt sich Serbien gerne seiner demokratischen Errungenschaften. Doch bis zum Pressedienst des Präsidenten Boris Tadic ist diese Demokratisierung bisher offensichtlich nicht vorgedrungen; so werden vor Interviews nicht nur detailierte Fragen verlangt; sondern ein mit dem Korrespondenten von ORF und Kleine Zeitung vereinbartes Interview wurde wegen einer unbotmäßiger Frage unmittelbar vor dem vereinbarten Termin abgesagt. Gefragt werden sollte an einem konkreten Beispiel, ob das Nein zur Unabhängigkeit des Kosovo nicht die EU-Ambitionen Serbiens gefährdet. Angesichts dieser Frage verlor die Dame im Pressedienst des Präsidenten mehrmals die Beherrschung und wurde am Telefon ziemlich laut. Boris Tadic kommt heute übrigens nach Wien, ist doch Österreich einer der wichtigsten Fürsprecher in der EU. Diese Tatsache betont Serbien sehr gerne bei diplomatischen Anlässen; doch im konkreten Fall sieht das Verständnis von Freundschaft und vor allem von Pressefreiheit offensichtlich anders aus.
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