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Mordfall Ivan Stambolic abgeschlossen

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Kleine Zeitung
Berichte Serbien
Im August 2000 verschwand Ivan Stambolic beim Waldlaufen in Belgrad. Er war Vorgänger von Slobodan Milosevic als serbischer Präsident und galt möglicher Gegenkandidat für die jugoslawi-sche Präsidentenwahl, die im Herbst 2000 zu Milosevics Sturz führte. Daher tauchten sofort nach Stambolics Verschwinden Gerüchte auf, er sei im Auftrag von Milosevic ermordet worden. Gefunden wurde die Leiche erst Ende März 2003 während des Ausnahmezustandes, der nach dem Mord an Ministerpräsident Zoran Djindjic verhängt worden war. Ein Mitglied der Polizei-Sondereinheit „Rote Barette“ führte die Polizei zu einem Wald bei Novi Sad, wo Stambolic erschossen und vergraben worden war. Bereits vor dem Mord war im Juni 2000 ein Attentat auf den damaligen Oppositionsführer Vuk Draskovic gescheitert. Auch in diesem Fall sah es der Richter als erwiesen an, dass die „Roten Barette“ den Anschlag in Milosevics Auftrag durchgeführt haben. Für diese beiden Taten bekamen der ehemalige Chef dieser Einheit, Milorad Ulemek, genannt Legija, und weitere drei Mitglieder der „Roten Barette“ die Höchststrafe von 40 Jahren Haft. Zu 15 Jahren wurde unter anderem der frühere Geheimdienstchef Radomir Markovic verurteilt. Er habe als Legijas Vorgesetzter nichts unternommen, um die Attentate zu verhindern, lautet die Urteilsbegründung. Legija und weitere Mitglieder der „Roten Barette“ und des Mafia-Klans von Zemun wegen des Mordes an Zoran Djindjic verantworten. Dieser Prozess ist noch im Laufen. Die „Roten Barette“ und der Mafia-Klan von Zemun wurden im März 2003 zerschlagen.
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