Die Staatsanwaltschaft Wien hat Vorerhebungen wegen Amtsmißbrauch gegen zwei Mitarbeiter des Außenministeriums eingeleitet. Anlaß dazu ist, daß an der österreichischen Botschaft in Belgrad im vergangenen Jahr mehr als 400 Visa auf der Basis gefälschter Unterlagen ausgestellt wurden.. Einer der beiden Mitarbeiter wurde bereits nach Wien einberufen, der andere arbeitet noch an der Botschaft. Angefordert hat die Staatsanwaltschaft Wien vom Außenministerium nun alle entsprechenden Unterlagen. Untersucht wird auch, warum der Fall erst durch den ORF in Belgrad und durch eine anonyme Anzeige aufgedeckt wurde; Denn das Außenministerium ermittelt nach eigenen Angaben bekanntlich seit Monaten, hat aber von sich aus keine Anzeige erstattet; dazu ist jedoch jede Behörde nach der Strafprozeßordnung verpflichtet, wenn ihr von Amts wegen der Verdacht einer strafbaren Handlung bekannt wird, die ihren Wirkungs-bereich betrifft. Abzuwarten bleibt auch, wie umfangreich die Unterlagen sein werden, die das Außenministerium der Staatsanwaltschaft Wien übermittelt; wie vorliegende Dokumente beweisen, wurden über die bisher bekannten Fälle hinaus, auch weitere Visa auf der Basis gefälschter Unterlagen ausgestellt.
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