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Regierungschef und die Kontakte zum Drogenboss

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Berichte Serbien


In Serbien steht die Koalitionsregierung unter dem Sozialisten Ivica Dacic vor einer Zerreißprobe. Grund dafür sind Kontakte, die Dacic als Innenminister zu einem führenden serbischen Drogenboss gehabt hat. Aus Belgrad berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Der Drogen-Klan des Darko Saric geriet vor drei Jahren in die Schlagzeilen als der Schmuggel von 2,7 Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa aufflog. Saric tauchte unter, doch sein Partner Rodoljub Radulovic blieb weiter in Serbien. Innenminister und Regierungschef Ivica Dacic musste nun zugeben, Radulovic zwischen 2008 und 2010 mehrmals getroffen haben. Dacic behauptet, vom kriminellen Hintergrund seines Gesprächspartners nichts gewusst zu haben. Zweifel an dieser Darstellung wecken Protokolle der Polizei, die Gespräche zwischen Dacic und Radulovic abhörte. Der Kampf gegen Korruption und Kriminalität wird in Serbien vor allem vom stellvertretenden Regierungschef Alexander Vucic mit großer Härte geführt. Daher kam es zwischen dem konservativen Vucic und dem Sozialisten Dacic bereits mehrfach zu Konflikten, sodass vorgezogene Parlamentswahlen in Serbien nicht mehr ausgeschlossen werden.

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