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Amerikanischer Roman über Mohammed zurückgezogen

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Das Buch der amerikanischen Autorin Sherry Jones über Die jüngste Frau des Propheten Mohammed sorgt in Europa weiter für Aufregung. Nach Protesten der islamischen Gemeinschaft in Serbien hat nun ein Verlag in Belgrad die serbische Ausgabe des Buches zurückgezogen. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Das Buch der Autorin Sherry Stones trägt den Titel „Das Juwel von Medina“. Darin schildert Stones in Romanform die Beziehung des Propheten Mohammed zu seiner jüngsten Frau Aisha. Aisha wurde mit Mohammed noch als Kind verheiratet und gilt als „Lieblingsfrau“ des Propheten. Auch in Serbien protestierte die Islamische Glaubensgemeinschaft gegen das Werk. Der serbische Mufti sagte, das Buch verletzte islamische Gläubige, weil es Unwahrheiten und eine erfundene Geschichte über den Abgesandten Gottes verbreite. Gleichzeitig jedoch betonte die Islamische Gemeinschaft, sie wolle keine Zensur ausüben und auf das Erscheinen des Buches Einfluss nehmen. Der Verlag Beobook zog jedenfalls alle Exemplare zurück. Warum, dazu wollte der Verleger in Belgrad nicht Stellung nehmen; er sagte nur, die Entscheidung sei nach Rücksprache mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft getroffen worden. Für Serbien sind die Gefühle der eigenen Muslime sehr wichtig, denn in der Provinz Sandzak lebt eine islamische Minderheit. Hinzu kommt, dass Serbien bisher auch auf die politische Unterstützung vieler islamischer Staaten zählen, was den Kampf gegen die weitere Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo betrifft. Daher kommt die Entscheidung des Belgrader Verlages der serbischen Führung sicher gelegen. Beobook folgte mit der Einziehung des Buches jedenfalls auch dem Verlag Random House, bei dem die englische Originalausgabe erschienen ist. Random House hat das Buch bereits zurückgezogen, weil es religöse Gefühle verletzen könne; genau das bestreitet die Autorin Sherry Stones.

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