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Nach den Unruhen in Belgrad

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J 17
Berichte Serbien
Die gestrigen Ausschreitungen in Belgrad und die Angriffe auf westliche Botschaften haben USA und EU massiv verurteilt. Verurteilt hat den mangelhaften Schutz der diplomatischen Vertretungen auch der UNO-Sicherheitsrat. Die EU forderte nicht nur ein sofortiges Ende der Gewalt, sondern legte die Annäherung Serbiens bis auf weiteres Auf Eis. Beträchtlich sind darüber hinaus auch die materiellen Schäden. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

Allein die Gemeinde Belgrad berichtet die Schäden an städtischen Einrichtungen auf mehr als 100.000 Euro. Dazu zählen beschädigte Autobusse, Verkehrszeichen, Parkanlagen und Müllcontainer. Hinzu kommen noch die Schäden an acht Botschaften und 90 Firmen, darunter fünf Filialen der Raiffeisenbank. Die Ausschreitungen forderten ein Todesopfer und 130 Verletzt, darunter 150 Polizisten. 190 Personen wurden verhaftet. Neben allen prowestlichen serbischen Politikern hat auch Ministerpräsident Vojislav Kostunica in einer schriftlichen Stellungnahme die Unruhen verurteilt; in seiner schriftlichen Erklärung befasst sich Kostunica jedoch mehr mit dem Kampf Serbiens gegen die Unabhängigkeit des Kosovo als mit der Verurteilung der Ausschreitungen. Das passt durchaus ins serbische Bild, weil mehrere Minister vor der Kundgebung Gewalttaten offen gutgeheißen haben. In Serbien und im Kosovo demonstrierten Serben heute wieder gegen die Unabhängigkeit, die Proteste verliefen jedoch friedlich.

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