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Ultranationalistischer Parlamentspräsident zurück getreten

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Berichte Serbien
In Belgrad ist der Ultranationalist Tomislav Nikolic als Parlamentspräsident zurück getreten. Nikolic kam damit seiner Abwahl zuvor. Seine Ablöse wir eine Bedingung von zwei pro-europäischen Parteien für eine Koalition mit dem nationalkonservativen Zwei-Parteienbündnis von Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Aus Belgrad Christian Wehrschütz

Dienstag Nacht gewählt, am Sonntag am Abend zurückgetreten. Tomislav Nikolic dürfte nicht nur in Serbien der Parlamentspräsident mit der kürzesten Amtszeit sein. Zunächst wurde Nikolic von dem nationalkonservativen Parteienbündnis unter Ministerpräsident Vojislav Kostunica gewählt, möglicherweise auch als Vorleistung für eine Koalitionsregierung. Doch der Druck des Westens dürfte so massiv gewesen sein, dass sich Kostunica doch mit zwei pro-europäischen Reformparteien einigen musste. Diese Koalition kam am Freitag zustande, und Kostunica ließ Nikolic fallen. Der kam seiner Abwahl durch Rücktritt zuvor. Neuer Parlamentspräsident wird nun ein Reformer. Die neue Vier-Parteien-Koalition muss vom Parlament bis Dienstag um Mitternacht bestätigt werden. Gelingt das nicht, muss nach der Parlamentswahl im Jänner im Juli wieder gewählt werden.

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