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Serbien wählt ein neues Parlament

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Berichte Serbien
In Serbien wird heute das Parlament neu gewählt. Um die Stimmen der 6,6 Millionen Wahlberechtigten werben 20 Parteien. Die Wahlbeteiligung entspricht in etwa der Beteiligung bei der Parlamentswahl im Herbst 2003. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Um 17 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Serbien bei mehr als 40 Prozent Bis zum Wahlschluss um 20 Uhr könnten damit knapp 60 Prozent erreicht werden; das entspricht der Parlamentswahl im Jahre 2003. Denn nach reger Teilnahme am Vormittag sinkt die Beteiligung nun. Ein Grund dafür dürfte das schöne Wetter sein. Trotzdem sind 60 Prozent Wahlbeteiligung für serbische Verhältnisse nicht schlecht. Ein derartiger Wert begünstigt traditionell die drei großen Parteien. Es sind dies die Ultranationalisten, die mit 30 Prozent rechnen, aber allein keine Regierung bilden können. Platz zwei wird der Demokratischen Partei von Staatspräsident Boris Tadic vorausgesagt. Sie ist für eine rasche Annäherung an die EU. Den dritten Platz belegen dürfte die national-konservative Wahlkoalition von Ministerpräsident Vojislav Kostunica. Er ist ebenso wie die Ultranationalisten strikt gegen die Unabhängigkeit des Kosovo. Ins Parlament einziehen dürfte noch die pro-europäische Wirtschaftspartei G17-Plus. Die Liberalen und die Sozialisten des verstorbenen Präsidenten Slobodan Milosevic liegen dagegen knapp an der Fünf-Prozent-Hürde und müssen um den Einzug zittern. Sicher ins Parlament einziehen werden jedoch Parteien nationaler Minderheiten. Sie müssen so viele Stimmen erzielen wie ein Mandat im Durchschnitt kostet. Sechs der 20 wahlwerbenden Parteien sind Minderheitenparteien.

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