150. Geburtstag von Nikola Tesla
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Die heute vielleicht noch bekannteste Erfindung von Nikola Tesla ist der Wechselstrommotor. Er beruhte auf Teslas Entdeckung des rotierenden magnetischen Feldes, wobei der Motor von ihm 1882 zum ersten Mal gebaut wurde. Revolutionär war, dass der Motor Wechselstrom benutzte und ihn in mechanische Energie umwandelte, etwas, das man zur damaligen Zeit nur mit Gleichstrom für möglich hielt. In Serie ging dieser Motor erst nach dem Jahre 1888 als Georg Westinghouse von Tesla in New York sämtliche Drehstrompatente kaufte. Westinghouse stieg damit zum größten Konkurrenten von Thomas Edison auf; zunächst hatte Tesla sogar für Edison gearbeitet, beide schieden aber n Unfrieden, weil der Amerikaner nicht bereit war, das versprochene Honorar zu bezahlen. Doch Teslas Erfindungsreichtum war nicht auf den Wechselstrom begrenzt. Tesla reichte zwischen 1885 und 1927 mehr als 100 Patente in den USA ein und war seiner Zeit oft weit voraus. So wurde sein Laboratorium schon mit Leuchtstoffröhren beleuchtet, ehe die Industrie diese als Leuchtmittel entdeckte. Er experimentierte mit Vakuumröhren Jahre bevor sie offiziell erfunden wurden und erkannte als einer der ersten, wie gefährlich Röntgenstrahlen sind. Er erfand die Teslaspule, die noch heute eine Grundlage der Fernsehtechnik ist. Geboren wurde Tesla vor 150 Jahren im kroatischen Dorf Smiljan als Sohn eines serbisch-orthodoxen Priesters. Seine Laufbahn entsprach zunächst der damaligen K. und K. Monarchie. Zwei Studienjahre an der Technischen Hochschule in Graz, anschließend Universität Prag, erste Anstellung in Budapest. Über Paris wanderte er 1884 in die USA aus, wo er sein Erfinder-Leben verbrachte und im Jänner 1943 verarmt in einem Hotel starb. Denn Tesla hatte es nie verstanden, sich selbst wirklich auch zu vermarkten. Nach seinem Tod erklärte das FBI Teslas Nachlass für streng geheim; erst 1957 wurde er an Jugoslawien übergeben, wo er im Tesla-Museum in Belgrad zu besichtigen ist. Eine Tesla-Statue stand auch in der Stadt Gospic, in der Nähe seines kroatischen Geburtsortes. Zu Beginn des Jugoslawien-Krieges wurde sie von kroatischen Nationalisten gesprengt; nunmehr wurde sie wieder errichtet. Tesla hatte einst gesagt, er sei stolz auf seine serbische Herkunft und auf seine kroatische Heimat. Diese Erkenntnis beginnt sich in beiden Völkern erst langsam durchzusetzen; daher sind auch die gemeinsamen Tesla-Feiern spärlich geblieben obwohl die Erinnerung an den gemeinsamen großen Sohn die Aussöhnung zwischen Serben und Kroaten durchaus vorantreiben kann.