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Bischofskonferenz in Belgrad

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Berichte Serbien
In Belgrad hat sich die Konferenz der katholischen Bischöfe Jugoslawiens mit den Folgen der politischen Änderungen für die Kirche und für die etwa 500.000 Katholiken Jugoslawiens befaßt. Seit Mittwoch ist auch in Serbien eine neue demokratische Regierung im Amt. Für die katholische Kirche von besonderem Interesse ist die geplante Einführung des Religionsunterrichts an den Schulen Serbiens. Über das Ergebnis der Bischofskonferenz hat unser Korrespondent Christian Wehrschütz in Belgrad mit Erzbischof-Koadjutor Stanislav Hocevar gesprochen:

Die acht Bischöfe Jugoslawiens haben sich bei ihrer Konferenz vor allem mit drei Themen befaßt: mit der geplanten Einführung des Religionsunterrichts, mit der Medienarbeit und mit dem Theologiestudium. Zu den Vorstellungen der katholischen Kirche zum Religions- unterricht sagt Erzbischof-Koadjutor Stanislav Hocevar:

„Wir befürworten die Abhaltung des Religionsunterrichts und der Katechese in unseren Pfarren und wir schlagen dem Staat vor, Katechese und Religionsunterricht in unseren Pfarren anzuerkennen und in sein staatliches Schulsystem zu integrieren. Für den Inhalt und die Religionslehrer soll die Kirche zuständig sein. Wie überall soll der Staat für die Didaktik verantwortlich sein. Das bedeutet, dass er die Unterrichts- und Lernmethoden festlegt und die Kirche einige grundlegende Unterrichtskriterien akzeptiert.“

Hocevar tritt dafür ein, daß Serbien auch die katho-lischen Religionslehrer bezahlen soll. Für künftige Gespräche mit Serbien und der serbischen Orthodoxie wurde eine Kommission eingesetzt; sie entspricht in ihrer sprachlichen Zusammensetzung auch den drei katholischen Hauptgruppen, den Ungarn, den Kroaten und den Albanern. Die Ausbildung der Religionslehrer will die Kirche in ihrer Schule für Katecheten in Subotica selbst durchführen. Bestrebt ist die Kirche auch, in Jugoslawien die Voraussetzungen für eine ei-gene Priesterausbildung zu schaffen. Derzeit müssen Kandidaten ihr Theologiestudium an verschiedenen aus-ländischen Universitäten absolvieren. Was die Medien-arbeit betrifft, so will Stanislav Hocevar vor allem die Information der Gläubigen durch die Kirche selbst sowie den Zugang zu lokalen Medien verbessern. Der-zeit stellt der orthodoxe Radiosender in Subotica, Glas crkve, eine Stunde Sendezeit pro Woche zur Ver-fügung. Auch in anderen Regionen der Vojvodina, wo die meisten Katholiken Serbiens leben, will die Kirche nun über regionale Medien stärker präsent sein.
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