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Milosevic-Lage

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Berichte Serbien
Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic hält sich nun schon fast einen Tag in seiner Belgrader Villa ver-schanzt, um seiner Festnahme zu entgehen. Milosevic wird dabei von einer kleinen Schar bewaffneter Anhänger unterstützt. Ein erster Versuch in festzunehmen, ist in der vergangenen Nacht gescheitert. Der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat bekräftigt, daß sich Slobodan Milosevic dem Gericht stellen muß. Kostunica sagte nach einer Krisensitzung der Regierung, niemand dürfe sich selbst über das Gesetz stellen. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz

In Belgrad ist derzeit unklar, wie lange das Tauziehen um die Verhaftung von Slobodan Milosevic noch dauern wird. Denn aus der jugoslawischen und serbischen Führung kamen dazu wider-sprüchliche Signale. So erklärte der jugoslawische Präsident Kostunica, auch Milosevic müsse sich dem Untersuchungsrichter vorführen lassen. Gleichzeitig betonte Kostunica jedoch,daß Milosevic ein Blutvergießen und Konflikte im Land nicht wert sei. Der serbische Justizminister Vladan Batich sagte, bis zur Verhaftung könne es noch lange dauern, weil Blutvergießen ver-mieden werde solle. Dagegen hatte der jugoslawische Innenmini-ster Zoran Zivkovic betonte, Milosevic solle noch am Samstag festgenommen werden. Milosevic sagte, er werde nicht lebendig ins Gefängnis gehen. Nach unbestätigten Angaben soll es in dem Gebäude bereits seit mehreren Stunden kein Wasser mehr geben, weil die Behörden die Wasserversorgung unterbrochen haben. Vor der Villa haben sich am Abend wieder einige hundert seiner Anhänger aber auch Gegner des ehemaligen Präsidenten versam-melt, die nach wie vor von der Polizei getrennt werden. Außer-dem hat die Polizei wartende Journalisten weiter von der Villa abgedrängt, so daß Vorgänge im Bereich der Residenz nicht mehr beobachtet werden können.

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