Unmittelbar vor seiner Verhaftung in den frühen Morgenstunden soll Slobodan Milosevic gredoht haben, seine Familie und sich selbst zu erschießen. Doch schließlich lenkte Milosevic ein und wurde ins Zentralgefängnis von Belgrad gebracht. Eine erste Einvernahme durch den Untersuchungsrichter hat bereits stattgefunden. Milosevics Frau und seine Tochter Marija blieben ebenso in der Villa im Belgrader Vorort Dedinje wie einige seiner bewaffneten Anhänger. Der serbische Innenminister Dusan Michajlovic sagte, Milosevic werde alle jene demokratischen Rechte genießen können, die er seinen Gegnern oft nicht gewährt habe. Michajlovic wollte nicht sagen, ob Milosevic für den Fall der gewaltlosen Aufgabe Zusagen gemacht worden seien. Ein Vizepräsident von Milosevics eigener sozialistischer Partei betonte jedenfalls, dem 59-jährigen Milosevic sei eine Behandlungs zugesichert worden wie sie einem ehemaligen Präsidenten Serbiens und Jugoslawiens zu-komme. Die Belgrader Untersuchungsbehörden werfen Milosevic Amtsmißbrauch und Korruption vor, die Serbien um etwa 1,5 Milliraden Schilling geschädigt haben sollen.
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