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Milosevic

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Nach der Verhaftung von Slobodan Milosevic beginnt nun das Tauziehen um seine mögliche Auslieferung an das Kriegsver-brecher Tribunal in Den Haag. Karla Del Ponte hat bereits verlangt, daß Milosevic ausgeliefert werden müsse. Doch zu einer Auslieferung ist die jugoslawische Führung derzeit nicht bereit. Sie will Milosevic zunächst in Belgrad wegen Korrup-tion und Amtsmißbrauch vor Gericht stellen. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

In Belgrad herrscht unter der politischen Führung große Erlei-chterung, daß die Verhaftung von Slobodan Milosevic ohne Blut-vergießen erfolgen konnte. Betont wird auch, daß diese Fest-nahme nichts mit den Forderungen des Haager Tribunals nach der Auslieferung des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten zu tun habe. An eine Auslieferung denkt Belgrad auch aus zwei Gründen nicht. Erstens fehlen dazu noch die rechtlichen Grundlagen, denn ein Gesetz über die Zusammenarbeit mit Den Haag gibt es noch nicht. Derzeit dürfen jugoslawische Bürger jedenfalls nicht ausgeliefert werden. Zweitens wird die Vorbereitung des Prozesses gegen Milosevic wegen Korruption und Amtsmißbrauch wohl mehrere Monate dauern. Und die Führung in Belgrad will Milosevic zunächst wegen dieser Straftaten vor Gericht bringen, ehe an eine Auslieferung gedacht werden soll.

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