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Serbien vor der Stichwahl

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Berichte Serbien
In Serbien ist die Stichwahl um das Amt des Präsidenten gescheitert. Grund dafür ist, daß nur knapp 46 Prozent aller Wahlberechtigten abstimmten und damit die vorgeschriebene Wahlbe-teiligung von mehr als 50 Prozent nicht erreicht wurde. Zur Wahl angetreten sind der jugosla-wische Präsident Vojislav Kostunica und der Reformpolitiker. Aus Belgrad berichtet Christian Wehrschütz:

Das Scheitern der Stichwahl um das Amt des serbischen Präsidenten hat zwei Konsequenzen: erstens zählt der überlegene Sieg von Vojislav Kostunica nicht; Kostunica bekam fast 67 Prozent der abgegebenen Stimmen, Miroljub Labus etwa 31 und zwei Prozent waren ungültig. Zweitens bedeutet das Scheitern, daß die gesamte Präsidentenwahl wiederholt werden muß. Es gibt somit wieder einen ersten Durchgang mit mehreren Kandidaten und voraussichtlich auch wieder eine Stichwahl. Gescheitert ist die Wahl am Regenwetter, am schlechten Wahl-gesetz, an veralteten Wählerlisten und am Wahlboykott. Zwar liegen noch keine detaillierten Analysen vor, doch zeigen die Wahlergebnisse, daß auch Wähler des ultranationalisten Vojislav Seselj dessen Boykottaufruf befolgt haben. Aber auch Labus-Wähler dürften der Stichwahl ferngeblieben sein, weil sie wußten, daß Labus chancenlos war und sie daher mit ihrer Wahl Kostunica nicht den Sieg ermöglichen wollten, in dem das vorgeschriebene Quorum erreicht worden wäre.

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