Neue Erkenntnisse im Mordfall Djindjic
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Berichte Serbien
Der Mafiaklan von Zemun, der Drahtzieher des Attentates, habe gehofft, mit dem Mord an Ministerpräsident Zoran Djindjic Serbien ins Chaos zu stürzen, um ungestört seinen krimi-nellen Geschäften nachgehen zu können. Das betonte in Belgrad Djindjics Nachfolger Zoran Zivkovic. Zivkovic schloß aber nicht aus, daß auch Widerstände gegen das Haager Tribunal mit im Spiel gewesen sein, betonte jedoch die kriminelle Seite des Tatmotivs. Demnach fiel Djindjic seinen Kampf gegen die Organisierte Kriminalität in Serbien zum Opfer. Zivkovic sagt, der Mafiaklan habe pro Monat in Serbien 100 Kilogramm harte Drogen abgesetzt und sich durch Djindjic bedroht gefühlt. Gleichzeitig betonte Zivkovic auch, daß nur wenige Angehörige der Sonderpolizeieinheit „Rote Barette“ in den Anschlag verwickelt sein. Dazu zählt allerdings auch der verhaftete Todesschütze. Er und seine Mittäter werden in Belgrad vor ein Sondergericht gestellt, die Spezialeinheit ist aufgelöst worden. Abgelöst und verhaftet hat die Polizei auch hohe Justizbeamte und Richter, die mit dem Mafiaklan zusammenge-arbeitet haben oder noch Anhänger von Slobodan Milosevic sind.