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Bei einer Pressekonferenz in Belgrad gaben Spitzenfunktionäre der Sozialisten und der Jugoslawischen Linken an, nach Auszählung von etwas mehr als einem Drittel der Stimmen führe Amtsinhaber Slobodan Milosevic mit 45 Prozent vor Vojislav Kostunica, der bei 40 Prozent hält. Die Hoffnung auf einen Sieg von Milosevic im ersten Durchgang der Präsidentenwahl hat die sozialistische Generalsekretärin Gorica Gajevic noch nicht aufgegeben:
„Wir rechnen noch mit den Ergebnissen aus anderen Wahlkreisen und sehen eine realistische Möglichkeit, daß unser Kandidat Slobodan Milosevic noch im ersten Wahlgang gewinnt.“
Gesiegt haben will die Regierung bei den Wahlen zum Bundesparlament, während die Niederlage bei den Lokalwahlen in Serbien zugegeben wurde. Rücktrittsgerüchte dementiert hat bei dieser Pressekonferenz auch der jugoslawische Ministerpräsident Momir Bulatovic. Ihren Sieg verkündet hat auch die Demokratischen Opposition Serbiens. Sie beruft sich auf einen Auszählungsgrad von 50 Prozent und gibt an, Vojislav Kostunica habe bereits im ersten Durchgang der Präsidentenwahl die absolute Mehrheit erreicht. Auch zwei andere jugoslawische Parlamentsparteien sowie führende Vertreter der EU betrachten Vojislav Kostunica als Sieger. Die Demokratische Opposition hat ihre Anhänger erneut aufgerufen, am heutigen Abend zum Platz der Republik ins Belgrader Stadtzentrum zu kommen. Gefeiert werden soll der Sieg der Opposition bei den Serbischen Lokalwahlen.