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Erste große Ausstellung über die Tito-Repression

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Berichte Serbien


„U ime naroda“ – Im Namen des Volkes ist der Titel einer Ausstellung, die in Serbien zum ersten Mal in umfassender Weise die Massenmorde und die politische Verfolgung in der Zeit des kommunistischen Tito-Regimes aufarbeitet. Der Titel „Im Namen des Volkes“ erinnert an die Urteile in Schauprozessen, die mit dieser Formulierung begannen. Die Ausstellung im „Historischen Museum Serbiens“ wird morgen Abend in Belgrad eröffnet und ist bis Ende August zu sehen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Srdjan Cvetkovic, Historiker und Gestalter der Ausstellung

Gesamtlänge: 1’06

56.000 Personen fielen den Kommunisten von September 1944 bis Ende 1945 in Serbien zum Opfer. 35.000 wurden erschossen, der Rest starb in Lagern. 200 Massengräber gibt es, nur wenige wurden geöffnet. Der Vorwurf der Kriegsverbrechen diente oft nur als Vorwand zur Abrechnung mit dem Klassenfeind:

„Es gab einen Militärrichter, der den Angeklagten reden ließ und daneben Radio hörte. Dann ließ er ihn wählen: Aufhängen oder Erschießen. 1945 verurteilten Militärgerichte bis zu 3.000 Serben zum Tode.“

1948 brach Tito mit dem sowjetischen Diktator Josef Stalin. 1949 wurden auf die KZ-Insel Goli Otok die ersten moskautreuen Kommunisten geschickt. Insgesamt 16.500 Personen mussten dort Zwangsarbeit leisten. Geschichtsträchtig ist der Ort der Ausstellung. Das Gebäude soll die Gestapo während der deutschen Besatzung genutzt haben.

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