Serbischer Präsident entschuldigt sich für Srebrenica
Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Insert1: Tomislav Nikolic, Präsident Serbiens
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Gesamtlänge: 1’16
Srebrenica ist das größte Verbrechen, das sich beim Zerfall des ehemaligen Jugoslawien ereignete. Das Massaker an etwa 8.000 Bosniaken bewertete der Internationale Gerichtshof in Den Haag als Völkermord. Diese Bewertung lehnt der serbische Präsident Tomislav Nikolic bisher ab. Doch zu einer Entschuldigung war er nun gegenüber dem bosnischen Fernsehen bereit:
„Ich knie und bitte um Verzeihung für Serbien wegen der Verbrechen in Srebrenica, und ich entschuldige mich für alle Verbrechen, die im Namen unseres Volkes einzelne begangen haben.“
Nikolic ist nun bereit, Srebrenica zu besuchen, eine Geste, die er bislang ebenfalls verweigerte. Sein Vorgänger Boris Tadic war bereits dort, und in seiner Amtszeit erkannte das serbische Parlament in einer Resolution indirekt den Völkermord an. So weit ist der ehemalige Ultranationalist nicht; doch um das Datum für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen nicht zu gefährden, dürfte Nikolic nun diesen Schritt gesetzt haben.