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Haag spricht Ramush Haradinaj frei

Fernsehen
ZiB 17
Berichte Serbien


Das Haager Tribunal hat drei Kosovo-Albaner vom Vorwurf freigesprochen, zwei Serben sowie sechs andere Personen im Zuge des Kosovo-Konflikts gefoltert und ermordet zu haben. Prominentester Angeklagter war der frühere Ministerpräsident des Kosovo Ramush Haradinaj. Während im Kosovo gefeiert wird, hat Serbien auf den Freispruch schockiert reagiert.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Michael Spindelegger, österreichischer Außenminister

Gesamtlänge: 1’12

Das Haager Tribunal begründete den Freispruch für Ramush Haradinaj und die zwei weiteren angeklagten Kosovo-Albaner vor allem mit dem Mangel an glaubwürdigen Zeugen. In Pristina feierten die Kosovo-Albaner die Freisprüche mit großen Emotionen; Betroffenheit herrschte in Belgrad; gegenüber Außenminister Michael Spindelegger wertete der stellvertretende Regierungschef Alexandar Vucic das Urteil als Schande für alle serbischen Opfer. Trotzdem sei Belgrad bereit, die Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo fortzusetzen. Was die EU dabei verlangt machte Spindelegger ebenfalls klar:

„Grenzübergänge müssen gemeinsam betrieben werden; das darf nicht mehr eine tote Grenze sein, sondern da muss geöffnet werden, und zwar für alle; da gehört eine ordentliche rechtsstaatliche Kontrolle her, die von beiden Seiten ausgeübt wird.“

Die Umsetzung dieser Forderung wird nicht leicht sein; so musste die Friedenstruppe KFOR erst vor wenigen Monaten im Nord-Kosovo mit Gewalt die Grenzübergänge zu Serbien schützen, weil sich die lokalen Serben ein Leben unter albanischer Vorherrschaft einfach nicht vorstellen können.

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