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Serben beantragt den Beitritt zur EU

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Berichte Serbien


Serbien hat heute feierlich die Aufnahme in die Europäische Union beantragen. Das Beitrittsgesuch überreichte Staatspräsident Boris Tadic in Stockholm Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt, weil Schweden noch bis Jahresende die EU-Präsidentschaft inne hat. Auf dem noch langen Weg Richtung Brüssel hat Belgrad jedoch nicht nur noch viele Reformen zu bewältigen sondern auch zwei große politische Probleme zu lösen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Radovan Jelasic, Nationalbankpräsident

Gesamtlänge: 1’26

Für Serbien und Präsident Boris Tadic ist die Übergabe des Beitrittsantrages zur EU ein historischer Moment. Denn seit dem Sturz des Autokraten Slobodan Milosevic in Belgrad sind noch keine 10 Jahre vergangen. Damals war Serbien isoliert, die Wirtschaft lag danieder. Doch gerade der Autokonzern Zastava zeigt die Fortschritte, die gemacht wurden. Zastava gehört nun Fiat und die Autoproduktion soll ein Motor der Wirtschaft werden, die heuer durch fehlende ausländische Investoren und Exporteinbrüche stark getroffen wurde:

„Serbien muss viel mehr exportieren, viel weniger ausgeben und zulasten des Konsums muss noch mehr vor allem in die Infrastruktur investiert werden. Dadurch muss ein ähnliches Wachstum erzielt werden wie es in den Jahren zuvor.“

Abgesehen von allen schwierigen Reformen bleibt die historische Erblast das größte Hindernis Richtung EU. Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladic ist noch nicht gefasst, und daher blockieren die Niederlande nach wie vor die rasche EU-Annäherung. Noch schmerzlicher ist das Kosovo-Problem. Belgrad hat die Unabhängigkeit des Kosovo noch nicht verwunden; doch ohne einen modus vivendi zwischen Albanern und Serben und ohne regionale Zusammenarbeit wird der EU-Beitritt Serbiens in fünf bis zehn Jahren nicht möglich sein.

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