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Proeuropäische Koalition siegt in Serbien ist aber ohne Mehrheit

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Berichte Serbien
In Serbien hat das proeuropäische Bündnis unter Führung von Präsident Boris Tadic die Parlamentswahlen gewonnen. Sie erreichte 40 Prozent. Zweitstärkste Kraft wurde die nationalistische Radikale Partei mit 30 Prozent. Sie ist gegen den EU-Kurs, weil die Mehrheit der EU die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hat. Wer schließlich die neue Regierung bilden wird, ist noch offen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’13

Mit einem Feuerwerk feierte der proeuropäische Block den klaren Vorsprung auf die Nationalisten; 102 zu 77 Mandaten lautet dieses Verhältnis nun im Parlament mit seinen 250 Sitzen. Präsident Boris Tadic stellte daher noch in der Nacht den Führungsanspruch. Doch seinem Bündnis fehlen selbst mit der kleinen Liberalen Partei und den Abgeordneten der nationalen Minderheiten einige Sitze auf die absolute Mehrheit von 126 Mandaten. Daher hatten vor allem die Sozialisten Grund zum Feiern. Sie erreichten mit 20 Sitzen das beste Ergebnis seit dem Sturz von Slobodan Milosevic vor acht Jahren. Die Sozialisten bilden das Zünglein an der Waage; sie haben sich noch nicht festgelegt. Möglich ist daher auch ein Bündnis mit den Nationalisten unter Tomislav Nikolic und mit dem nationalkonservativen Block des noch amtierenden Ministerpräsidenten Vojislav Kostunica. Dieser schloss noch in der Wahlnacht eine Neuauflage der Koalition mit dem Wahlsieger aus, nicht aber mit den Nationalisten. Ob der gestrige Sieger daher auch die neue Regierung bilden wird, ist noch offen, denn das politische Feilschen hat in Belgrad gerade erst begonnen.

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