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Serbien vor der Richtungswahl

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Berichte Serbien
Serbien steht morgen vor einer Schicksalswahl. Denn bei der Parlamentswahl werden die 6,7 Millionen Wahlberechtigten darüber entscheiden, ob Serbien auf EU-Kurs bleibt oder nicht. Nach Umfragen liefern einander Befürworter und Gegner des EU-Kurses ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Insgesamt 22 Listen treten zur Wahl an, doch nur fünf werden die Fünf-Prozent-Hürde überspringen, die für den Einzug ins Parlament in Belgrad besteht.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: 1’10 Christian Wehrschütz aus Belgrad

Gesamtlänge: 1’30

Staatspräsident Boris Tadic bei der Schlusskundgebung in Belgrad. Unter seiner Führung bilden sechs Parteien das Bündnis für ein europäisches Serbien. Es ist ebenso wie die Parteien der nationalen Minderheiten klar für die EU aber auch gegen die Unabhängigkeit des Kosovo. Kompromisslos für die EU ist nur die kleine Liberale Partei. Strikt gegen den EU-Kurs sind Ministerpräsident Vojislav Kostunica und sein nationalkonservatives Zwei-Parteienbündnis, die Milosevic-Sozialisten und die nationalistische Radikale Partei unter Tomislav Nikolic. Grund dafür ist, dass die Mehrheit der EU-Staaten die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hat. Die Nationalisten warben am stärksten auch um die Stimmen der Armen und Arbeitslosen, die acht Jahre nach dem Sturz von Slobodan Milosevic noch immer nicht besser leben. Die Radikalen und das pro-europäische Bündnis können jeweils mit bis 35 Prozent rechnen. Eine Koalition zwischen beiden ist ausgeschlossen; doch auch zwischen den anderen Parteien bestehen große Gegensätze, die Koalitionen erschweren.

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