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Serbien vor der Wahl zwischen EU und Kosovo

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Berichte Serbien
In Serbien wird morgen der Präsident gewählt. Die Grundfrage hinter dieser Wahl lautet aber EU oder Kosovo. Präsident Boris Tadic will Serbien auch dann auf EU-Kurs halten, sollte die albanisch dominierte Provinz Kosovo unabhängig werden. Sein Herausforderer, der Ultranationalist Tomislav Nikolic, lehnt für diesen Fall jede weitere EU-Integration ab. Insgesamt neun Kandidaten werben um die Stimmen der 6,7 Millionen Wähler.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Insert1: Cedomir Jovanovic, Präsidentschaftskandidat

Gesamtlänge:

Mit ihrem Lied „Molitva“ gewann Marija Serifovic im Mai den Song Contest. Im Wahlkampf war sie die prominenteste Unterstützerin von Tomislav Nikolic. Der Ultranationalist trat sehr gemäßigt auf und versuchte, das große Heer der Armen anzusprechen. Nikolic und Präsident Boris Tadic kämpften beide um die nationalkonservative Mitte; diese Wähler sind entscheidend. Sie schwanken in ihren Prioritäten zwischen der EU und dem Kosovo. Tadic präsentierte sich daher als klarer Gegner der Unabhängigkeit; aus Wahltaktik vermied er des Öfteren das Wort EU. Kompromisslos für die EU waren nur der Kandidat der ungarischen Minderheit und Cedomir Jovanovic, der Vorsitzende der kleinen Liberalen Partei. Er ist auch gegen jede Annäherung an Russland:

„Es tut mir leid, Tomislav Nikolic, aber Serbien liegt in Europa, Danke Moskau, aber wir gehen nach Brüssel.“

Dagegen sind die übrigen fünf Kandidaten auch gegen die EU sollte der Kosovo unabhängig werden.

Aufsager:

Die Frage ob Serbien auf EU-Kurs bleibt dürfte erst in zwei Wochen entschieden werden. Denn morgen werden Tadic und Nikolic die absolute Mehrheit verfehlen, die für einen Sieg im ersten Wahlgang nötig ist.

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