Serbien vor der Wahl zwischen EU und Kosovo
Fernsehen
ZiB1
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Insert1: Cedomir Jovanovic, Präsidentschaftskandidat
Gesamtlänge:
Mit ihrem Lied „Molitva“ gewann Marija Serifovic im Mai den Song Contest. Im Wahlkampf war sie die prominenteste Unterstützerin von Tomislav Nikolic. Der Ultranationalist trat sehr gemäßigt auf und versuchte, das große Heer der Armen anzusprechen. Nikolic und Präsident Boris Tadic kämpften beide um die nationalkonservative Mitte; diese Wähler sind entscheidend. Sie schwanken in ihren Prioritäten zwischen der EU und dem Kosovo. Tadic präsentierte sich daher als klarer Gegner der Unabhängigkeit; aus Wahltaktik vermied er des Öfteren das Wort EU. Kompromisslos für die EU waren nur der Kandidat der ungarischen Minderheit und Cedomir Jovanovic, der Vorsitzende der kleinen Liberalen Partei. Er ist auch gegen jede Annäherung an Russland:
„Es tut mir leid, Tomislav Nikolic, aber Serbien liegt in Europa, Danke Moskau, aber wir gehen nach Brüssel.“
Dagegen sind die übrigen fünf Kandidaten auch gegen die EU sollte der Kosovo unabhängig werden.
Aufsager:
Die Frage ob Serbien auf EU-Kurs bleibt dürfte erst in zwei Wochen entschieden werden. Denn morgen werden Tadic und Nikolic die absolute Mehrheit verfehlen, die für einen Sieg im ersten Wahlgang nötig ist.