Einigung bei Mobtel zwischen Österreich und Serbien
Fernsehen
ZiB2
Berichte Serbien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad
Insert1: 0’36 Martin Schlaff, österreichischer Investor
Insert2: 1’05 Vizekanzler Hubert Gorbach
Aufsager: 1’41
Gesamtlänge: 2’01
Stürmisch, schwierig und steinig war der Weg, ehe im Regierungsgebäude die Mobtel-Einigung verkündet werden konnte. Mit dem Kompromiss zeigen sich alle zufrieden. Er sieht vor, dass für die Mobtel eine Auffanggesellschaft gegründet wird, an der Serbien 70 und die österreichischen Investoren 30 Prozent halten. Sie übernimmt Ausstattung I und Schulden der Mobtel, die späterer liquidiert wird. Geeinigt haben sich beide Seiten, dass bis zum Sommer ein Tender für Lizenz und technische Ausstattung ausgeschrieben wird. Aus dem Erlös werden Martin Schlaff und Co zufrieden gestellt, die bereits 100 Millionen Euro in das Geschäft investiert haben.
„Wir sind private Investoren und veröffentlichen unsere Gewinn- und Verlustrechnung nicht; doch ich kann Ihnen sagen, unzufrieden sind wir nicht, und sicherlich sind wir interessiert, nach diesen Erfahrungen wieder in diesem Land zu investieren.“
Noch nicht ganz klar ist, was der Kompromiss für die Mobilkom-Austria bedeutet, die über die Mobtel in Serbien einsteigen wollte. Die Mobilkom kann sich nun um eine saubere Gesellschaft bewerben, muss aber mit Konkurrenten rechnen. In wie weit es gelungen ist, der Mobilkom klare Vorteile für den Tender zu sichern, ist noch nicht bekannt. Österreich ist jedenfalls optimistisch,
„dass die Mobilkom eine aufrechte Chance hat, diese Gesellschaft zu übernehmen also inklusive Lizenz, plus einen Markeintritt erzielen kann und die Kunden hat.“
Die Vorteile für Serbien liegen dagegen auf der Hand. Die Regierung kann den Mobtel-Gründer und Politiker Bogoljub Karic massiv schwächen und von möglichen Geldquellen abschneiden. Gleichzeitig wird der Mobilfunksektor bereinigt, denn alle Rechtsstreitigkeiten werden beigelegt, und aus dem Erlös für den Tender rechnet Serbien mit Einnahmen von mindestens 600 Millionen Euro