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In Serbien und Montenegro ist das Verschwinden des Staatsnamens Jugoslawien mit Gelas-senheit aufgenommen worden. Die meisten Bürger verbinden diesen Namen mit der schon 20 Jahr zurückliegenden Ära von Jozip Bros Tito und nicht mit jenem Staat, den Slobodan Milosevic mehr als 10 Jahre regiert hat. Ob der neue Staat mit dem Namen „Serbien und Montenegro“ gemeinsame Symbole und eine gemeinsame neue Hymne haben wird, ist noch offen.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Belgrad

Aufsager: 1’04 Christian Wehrschütz Belgrad

Gesamtlänge: 1‘24

„Auf ihr Slawen“, die Hymne Jugoslawiens wird bald ebenso der Vergangenheit angehören wie der Staatsname. Gespielt wurde sie nur von Milosevics Sozialisten, doch Milosevic sitzt in Den Haag und seine Partei ist derzeit bedeutungslos. Voijislav Kostunica, der jugoslawische Präsident, und Serbiens Ministerpräsident Zoran Djindjic spielen bei Kundgebungen ohnehin stets die alte serbische Hymne „O Gott der Gerechtigkeit“. Die jugoslawische Idee ist für sie somit Vergangenheit. Ob der neue Staat eine gemeinsame Hymne haben wird ist noch offen. Sicher ist, daß die meisten Serben das Verschwinden des Namens Jugoslawien kaum bedauern:

Belgrad:

Frau:

„Was Jugoslawien betrifft, so ist das vielleicht der letzte Zeitpunkt, das zu werden was wir sind, nämlich Serbien“

Und ein Montenegriner sagt :

„Jugoslawien ist schon vor langer Zeit verschwunden, Serbien und Montenegro blieben übrig; daher ist dieser Name der beste.“

In diesem Sinne titelte eine Belgrader Tageszeitung: Z bogom Jugoslavji“ frei übersetzt: Ade Jugoslawien

Mann:

Ehrlich, als ich das gehört habe, war ich wirklich traurig, obwohl ich kein Jugo-Nostalgiker bin; doch dieser Staat meiner Meinung nach sinnlos mit dem Namen Serbien und Montenegro; entweder wir haben Serbien und Montenegro getrennt oder Jugoslawien.“

Podgorica:

„Jugoslawien ist schon vor langer Zeit verschwunden, Serbien und Montenegro blieben übrig; daher ist dieser Name der beste.“

„Ich war mit der Hymne und Ex-Jugoslawien verbunden solange es bestand und es ist Teil meiner Kindheit. Doch das neue Jugoslawien war ein Quasi-Geschöpf und es sollte ver-schwinden. Kein normaler Mensch wird diesem Jugoslawien nachweinen.“

„Es war Zeit. An diesem Jugoslawien war alles falsch bereits seit 1945. Es wurde uns Serben und Montenegrinern hinterlassen, um darüber zu streiten.“

Aufsager

Das Verschwinden des Namen Jugoslawien hat in Serbien und Montenegro kaum Bedauern ausgelöst. Das zeigt auch, daß die Idee der staatlichen Vereinigung der Südslawen endgültig verbraucht ist. Eine neue Integration in diesem Teil des Balkan wird jedoch unter dem Dach der EU erfolgen, denn der EU-Beitritt wird von allen Nachfolgestaaten des alten Jugoslawien angestrebt.

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