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COVID19 und der Westbalkan

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Berichte Nord-Mazedonien

In den ersten Monaten der Corona-Krise haben die Staaten des Westbalkan die Herausforderungen der Pandemie viel besser gemeistert als wegen der massiven Abwanderung von medizinischem Personal zu erwarten war. Zustände wie in Italien traten nirgends ein und bestehen auch derzeit nicht. Trotzdem ist die Zahl der Neuinfektionen nicht nur in Serbien stark gestiegen. Im Falle Serbiens spielten auch die Parlamentswahlen eine Rolle, doch es gibt Gründe, die über politische Kurzsichtigkeit und Mentalität hinausgehen:

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz

Insert1: Dragan Danilovski , Professor für Epidemieologie in Skopje

Insert2: Dragan Danilovski , Professor für Epidemieologie in Skopje

 

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Bei Wahlen - wie hier jüngst in Nord-Mazedonien - galten überall am Balkan strenge Hygienevorschriften. Doch nicht nur vor oder wegen Wahlen wurden fast überall die Maßnahmen aufgegeben, die den Balkan zunächst die Corona-Krise erfolgreich meistern ließen:

"Der Hauptgrund für die Zunahme der Infektionen liegt darin, dass die Einschränkungen nicht schrittweise, sondern von einem Tag auf den anderen abgeschafft wurden. Dazu zählten das Ende der Ausgangssperre, die Öffnung von Gaststätten, Maturafeiern, Hochzeiten und auch Gottesdienste.“

Unterschiedlich ist es um die ärztliche Versorgung in der Region bestellt. Doch nicht Masken oder medizinische Geräte seien auch in Nord-Mazedonien die größte Herausforderung:

" Ein Lichtblick besteht darin, dass jüngst die Zahl der Personen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, leicht gesunken ist. Somit haben wir noch genügend Platz. Das größte Problem ist die Überbelastung des Personals. Alle sind an der Grenze ihrer körperlichen und geistigen Kräfte.“

Auf die Zunahme der COVID-Fälle haben die Staaten der Region uneinheitlich reagiert. An strengsten sind derzeit die Maßnahmen in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros. Maskenpflicht gilt hier auch im freien, verboten sind größere Menschenansammlungen; die Disziplin ist gut. Der Tourismus leidet auch in Montenegro massiv, das stark von Gästen abhängig ist, die mit dem Flugzeug ins Land kommen.  

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