× Logo Mobil

Stewo Pendarowski siegt bei Präsidentenwahl

Radio
FJ7
Berichte Nord-Mazedonien

In Nordmazedonien hat der Kandidat der sozialdemokratischen Regierung, Stewo Pendarsowksi, die Präsidentenwahl gewonnen. Pendarowski siegte mit 52 Prozent der Stimmen. Die Kandidatin der nationalistischen Opposition, Gordana Siljanowksa-Dawkowa, erreichte etwas mehr als 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 46 Prozent höher als beim ersten Durchgang vor zwei Wochen. Stimmberechtigt waren 1,8 Millionen Bürger. Aus Skopje berichtet Christian Wehrschütz

Für Stewo Pendarowski stimmten knapp 433.000 Wähler; die Kandidatin der nationalistischen Opposition, Gordana Siljanowksa-Dawkowa, erreichte 375.000 Stimmen; der Unterschied beträgt somit knapp 60.000 Stimmen. Gewonnen hat Pendarowski vor allem dank der Stimmen der albanischen Volksgruppe. Eine ihrer Parteien ist Koalitionspartner der regierenden mazedonischen Sozialdemokraten. Pendarowskis Wahlkampfmotto lautete daher „gemeinsam vorwärts“. In diesem Sinne danke Stewo Pendarowski in seiner Siegesrede allen Volkgruppen für ihre Unterstützung und sagte:

"Diese Wahlen sind ein Sieg der Vereinigung und der Gemeinsamkeit und eine Botschaft, dass man nur gemeinsam Fortschritte machen kann. Der Sieg dieses Konzepts trägt in sich die die Zukunft und die Karte für die Europäische Union. Im Juni erwarten wir das Datum für den Beginn der Beitrittsverhandlungen, ein Datum, das wir verdienen."

Die Regierung und der gestern gewählte Präsident sind kompromisslose Befürworter der Beilegung des Namensstreits mit Griechenland. Das Wahlergebnis zeigt aber, dass unter der mazedonischen Mehrheitsbevölkerung der Kompromiss mit Griechenland weiter sehr umstritten, und auch die Unzufriedenheit mit der Regierung beträchtlich sind. Denn ungültig waren fast 30.000 Stimmen. Darauf verwies auch die unterlegene Kandidatin der nationalistischen Opposition, Gordana Siljanowksa-Dawkowa, indem sie sagte:

"Ich weiß, dass der Gegenkandidat gesiegt hat, doch ich denke nicht, dass ich die Schlacht verloren habe. Denn die Frage bleibt, ob dieses Wahlergebnis zu Aussöhnung und Vereinigung führt, oder eine innere, interethnische Teilung im Staat bedeutet. Somit ist fraglich, ob das Motto "Gemeinsam vorwärts" der Wahrheit entspricht."

Faktum ist, dass die sozialdemokratische Regierungskoalition gestern gewonnen hat, doch ein politisches Ruhekissen bedeutet das Wahlergebnis nicht. Die Wahlbeteiligung war mit 46 Prozent höher als im ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Der Wahltag verlief ruhig; im Einsatz waren 150 Wahlbeobachter der OSZE.

Facebook Facebook