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Reportage von der Grenze zu Griechenland

Fernsehen
ZiB2
Berichte Nord-Mazedonien
Bislang war die Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland bei Gevgelija das Eintrittstor für Flüchtlinge auf die Balkan-Route; dieses Tor wird nun immer stärker geschlossen. Verschärfte Kriterien für die Aufnahme von Flüchtlingen haben gestern in Zagreb die Polizeichefs von Mazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich unterzeichnet. Verstärkt werden die Kontrollen im Aufnahmelager in Gevgelija und verstärkt wird auch die internationale Polizeieinsatz in diesem Gebiet. Dort sind bereits mehr als 80 Polizisten aus der EU und Serbien stationiert; die ersten zehn Polizisten aus Österreich kommen am Montag nach Gevgelija. Sie alle unterstützen die mazedonische Polizei bei den Kontrollen im Lager aber auch bei der Überwachung der grünen Grenze zu Griechenland, wo der Menschenschmuggel wieder deutlich zunimmt

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mazedonien

Insert1: Anastasija Ilieska Staatssekretärin im Innenministerium in Skopje

Aufsager: Christian Wehrschütz aus Mazedonien

Gesamtlänge:2'50


Fast 250 Kilometer lang ist die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien; der Stacheldrahtzaun umfasst nur 15 Kilometer entlang des Grenzübergangs beim Ort Gevgeljia, wo auch das Aufnahmelager steht. Mit einer Wärmebildkamera wird hier das Angelände Tag und Nacht überwacht; doch kontrolliert wird natürlich auch entlang der Grüne Grenze. Dabei unterstützen die mazedonische Polizei auch slowakische Polizisten; mehr als 20 sind im Raum Gevgelija stationiert; insgesamt sind aus der EU und Serbien mehr als 80 im Einsatz. Durchgeführt werden auch Straßenkontrollen im Grenzgebiet; dabei waren heute auch Slowenen im Einsatz; Lastkraftwagen werden oft zum Menschenschmuggel genutzt; in diesem Fall waren Migranten hinter einer doppelten Wand versteckt. 25 Fälle mit 180 Personen registrierte die Polizei seit Mitte November; seit damals durften nur mehr Syrer, Iraker und Afghanen passieren. Registriert wurden im Auffanglager auch viele Fälle mit gefälschten Dokumenten:

"Seit Mitte November haben 12.000 Personen mit gefälschten Dokumenten erwischt, die wir nach Griechenland zurückgeschickt haben. Doch die besseren Kontrollen durch Frontex in Griechenland zeigen bereits Wirkung. So hatten wir früher pro Tag bis zu 280 gefälschte Dokumente. Nunmehr sind es nur mehr bis zu 50 pro Tag gewesen."

Drastisch geändert haben sich Zahl und Struktur der Abkommenden:

"Im Oktober und November hatten wir täglich 8000 bis 9000 Personen; davon waren 40 Prozent Wirtschaftsmigranten; da gab es Marokkaner, die mit dem Flugzeug in die Türkei flogen, um dann über das Meer nach Griechenland und dann über die Balkan-Route weiter zu kommen. Im Sommer waren außerdem 90 Prozent Männer von 20 bis 45 Jahren. Im Jänner dieses Jahres haben wir 40 Prozent Männer, 40 Prozent Kinder und 20 Prozent Frauen."

Das zeigt sich auch im Aufnahmelager in Gevgelija; hier herrschte heute wenig Andrang; ein Grund dürften Streiks entlang der Route in Griechenland sein. Die gestern vereinbarte Neuregelung wurde noch nicht umgesetzt; noch fehlten die neuen Formulare und technische Ausrüstung für das Fotografieren und die Fingerabdrücke.

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