Reportage von der Grenze zu Griechenland
Fernsehen
ZiB2
Berichte Nord-Mazedonien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Mazedonien
Insert1: Anastasija Ilieska Staatssekretärin im Innenministerium in Skopje
Aufsager: Christian Wehrschütz aus Mazedonien
Gesamtlänge:2'50
Fast 250 Kilometer lang ist die Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien; der Stacheldrahtzaun umfasst nur 15 Kilometer entlang des Grenzübergangs beim Ort Gevgeljia, wo auch das Aufnahmelager steht. Mit einer Wärmebildkamera wird hier das Angelände Tag und Nacht überwacht; doch kontrolliert wird natürlich auch entlang der Grüne Grenze. Dabei unterstützen die mazedonische Polizei auch slowakische Polizisten; mehr als 20 sind im Raum Gevgelija stationiert; insgesamt sind aus der EU und Serbien mehr als 80 im Einsatz. Durchgeführt werden auch Straßenkontrollen im Grenzgebiet; dabei waren heute auch Slowenen im Einsatz; Lastkraftwagen werden oft zum Menschenschmuggel genutzt; in diesem Fall waren Migranten hinter einer doppelten Wand versteckt. 25 Fälle mit 180 Personen registrierte die Polizei seit Mitte November; seit damals durften nur mehr Syrer, Iraker und Afghanen passieren. Registriert wurden im Auffanglager auch viele Fälle mit gefälschten Dokumenten:
"Seit Mitte November haben 12.000 Personen mit gefälschten Dokumenten erwischt, die wir nach Griechenland zurückgeschickt haben. Doch die besseren Kontrollen durch Frontex in Griechenland zeigen bereits Wirkung. So hatten wir früher pro Tag bis zu 280 gefälschte Dokumente. Nunmehr sind es nur mehr bis zu 50 pro Tag gewesen."
Drastisch geändert haben sich Zahl und Struktur der Abkommenden:
"Im Oktober und November hatten wir täglich 8000 bis 9000 Personen; davon waren 40 Prozent Wirtschaftsmigranten; da gab es Marokkaner, die mit dem Flugzeug in die Türkei flogen, um dann über das Meer nach Griechenland und dann über die Balkan-Route weiter zu kommen. Im Sommer waren außerdem 90 Prozent Männer von 20 bis 45 Jahren. Im Jänner dieses Jahres haben wir 40 Prozent Männer, 40 Prozent Kinder und 20 Prozent Frauen."
Das zeigt sich auch im Aufnahmelager in Gevgelija; hier herrschte heute wenig Andrang; ein Grund dürften Streiks entlang der Route in Griechenland sein. Die gestern vereinbarte Neuregelung wurde noch nicht umgesetzt; noch fehlten die neuen Formulare und technische Ausrüstung für das Fotografieren und die Fingerabdrücke.