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Mazedonien-Lage

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Berichte Nord-Mazedonien
Mazedonien gerät immer näher an den Rande eines Bürgerkrieges. Im Nordwesten des Landes haben albanische Freischärler sechs Soldaten erschossen. Die mazedonischen Regierungsparteien haben daraufhin damit gedroht, das Kriegsrecht zu verhängen. Aus Belgrad Christian Wehrschütz:

Die sechs Soldaten wurden von der albanischen Freischärler-Bewegung UCK im Raum Tetovo in einen Hinterhalt gelockt und erschossen. Weitere sechs Soldaten wurden verletzt. Sie alle gehörten einer Sanitätseinheit an, die auf dem Weg in ein Dorf war, um verletzte Kameraden zu versorgen. Drei der Getöteten stammen aus der Stadt Bitola im Süden Mazedoniens. In Bitola kam es bereits vor knapp zwei Monaten zu Ausschreitungen gegen albanische Geschäfte; Anlaß dazu war, daß albanische Frei-schärler vier Polizisten erschossen hatten, die aus Bitola stammten; angesichts dieser Erfahrungen muß daher durchaus neuerlich mit Ausschreitungen gerechnet werden. Doch nicht nur zwischen den beiden Volksgruppen, auch in der Regierung wird das Verhältnis immer gespannter. Der mazedonische Minister-präsident Ljubco Georgievski hat neuerlich mit der Verhängung des Kriegsrechts gedroht. Sollten die mazedonischen Parteien das Kriegsrecht im Parlament beschließen, würden die beiden Albaner-Parteien zweifellos die Regierung verlassen und Mazedonien wäre dem Bürgerkrieg wieder einen Schritt näher gerückt.

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