Mazedonien steht am Rande eines Bürgerkrieges. Bei Gefechten und Kämpfen sollen allein heute 11 albanische Freischärler getötet sowie 13 mazedonische Soldaten und Polizisten gefallen sein. Bestätigt hat die Regierung in Skopje jedoch erst den Tod von sieben Soldaten, sie fuhren nördlich von Skopje auf eine Mine auf. Die Gefechte sollen nun auch die vor allem von Albanern bewohnte Stadt Gostivar im Westen Mazedoniens im Grenzgebiet zu Albanien erfaßt haben. Die Freischärler kündigten an, ihre Angriff bis an die Stadtgrenze von Skopje aus-dehnen zu wollen. Kämpferisch gab sich auch die mazedonische Führung. Daß am Montag das Friedensabkom-men von den mazedonischen und albanischen Parteien unterzeichnet wird, wird somit immer unwahrschein-licher. Am späten Nachmittag ist im Parlament in Skopje der Nationale Sicherheitsrat unter dem Vorsitz von Staatspräsident Boris Trajkovski zusammengetreten. Es gibt Spekulationen, daß Trajkovski anschließend das Kriegsrecht verhängen könnte. Die Streitkräfte haben die Mobilisierung von Reservisten jedenfalls bereits auch auf Angehörige der Justiz ausgeweitet.