× Logo Mobil

Mazedonien-Lage

Radio
Mittags Journal
Berichte Nord-Mazedonien
Die zehn mazedonischen Reservisten dürften keine Chance gehabt haben. Denn die ersten Bilder die mazedoni-sche Fernsehsender vom Hinterhalt der albanischen Freischärler ausstrahlten zeigen ein Bild der Verwüstung. Auf der Autobahn von Skopje nach Tetovo ist ein völlig ausgebrannter Militärtransporter zu sehen, in dem die Soldaten saßen. Die Freischärler beschossen den LkW mit Panzerfäusten und Maschinengewehren, einen Tag nachdem mazedonische Sonderpolizisten in Skopje fünf Albaner erschossen hatten. Auch in Tetovo kam es wieder zu Gefechten. Die jüngsten Gewalttaten könnten auf die mazedonischen und albanischen Parteien wie ein heilsamer Schock gewirkt haben. Denn in Ohrid paraphierten beide Seiten nach langwierigen Verhandlungen das Friedensabkommen, das eine rechtliche Besserstellung der Albaner in Mazedonien vorsieht. Außerdem ließ die UCK fünf mazedonische Arbeiter frei, die sie vor wenigen Tagen entführt und auch mißhandelt hatte. Ob die UCK dem Friedensabkommen zustimmen wird ist jedoch noch unklar. Wie weit der Weg zum Frieden ist, zeigten auch die Demonstrationen in Skopje und Prilep. Mazedonier griffen zwei Autos der italienischen Botschaft an und verwüsteten albanische Geschäfte. In Prilep wurde auch die Moschee der Stadt in Brand gesteckt. Die Stimmung in Prilep ist besonders aufgeheizt, denn die meisten der zehn getöteten mazedonischen Soldaten kommen aus dieser Stadt.
Facebook Facebook