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Berichte Nord-Mazedonien
Wahlsieger und Wahlverlierer stehen in Mazedonien bereits fest; noch nicht fest steht jedoch, ob die siegreiche Allianz „Mazedonien Gemeinsam“ im 120 Sitze umfassenden Parlament auch über die absolute Mehrheit verfügen wird. Selbst wenn das der Fall sein sollte, wird dadurch das Regieren nur bedingt leichter und auch nicht ohne einen albanischen Koalitionspartner möglich sein. Erstens ist die Allianz heterogen und zweitens kann die Umsetzung des Friedensabkom-mens vom vergangenen Jahr nur mit einem albanischen Koalitionspartner er-folgen. Ob jedoch die Allianz zu einer Koalition mit der stärksten albanischen Kraft DUI bereits sein wird, ist offen. DUI-Vorsitzender Ali Achmeti war auch Oberkommandant der Freischärlerbewegung UCK und ist für viele Mazedonier das Feindbild. Die anderen beiden Albaner-Parteien haben jedoch eine klare Wahlniederlage erlitten und verfügen unter den Albanern nur über sehr wenig Rückhalt. Die Regierungsbildung wird somit keine leichte Aufgabe sein. Selbst wenn diese Hürde genommen wird, steht die Regierung bereits vor einer noch größeren. Es gilt Staat und Wirtschaft zu reformieren, die soziale Lage zu ver-bessern und die grassierende Korruption einzudämmen. An diesen Aufgaben ist der künftige Ministerpräsident Branko Crvenkovski bereits ein Mal gescheitert, denn er war bereits bis 1998 Regierungschef und wurde abgewählt. Doch nun könnte Crvenkovski die letzte Chance Mazedoniens sein. So sagte ein alban-ischer DUI-Anhänger am Wahltag: Diese Wahl ist die letzte Chance zur Bewahrung Mazedoniens. Wenn die Mazedonier diesen Staat erhalten wollen, werden sie uns Albaner respektieren und mit uns zusammenarbeiten müssen.