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Berichte Nord-Mazedonien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz Skopje

Insert1: 0’54 George Robertson, Nato-Generalsekretär

Aufsager: 2’22 Christian Wehrschütz,

Gesamtlänge: 2‘44

Mit Artilleriebeschuß versuchen Mazedoniens Streitkräfte albanische Frei-schärler aus den Dörfern im Grenzgebiet zu Serbien zu vertreiben. Auch Panzer und Kampfhubschrauber werden eingesetzt, um mutmaßliche Stellungen der UCK, der sogenannten Nationalen Befreiungsarmee der Albaner, zu zerstören. Die Taktik ist dieselbe wie bei den Gefechten in Tetovo vor zwei Monaten; die mazedonische Armee verkündete damals ihren Sieg, verfrüht, wie sich zeigte. Denn nicht nur im Raum Tetovo wird die UCK mit der Forderung nach Gleich-berechtigung für die Albaner von Teilen der albanischen Bevölkerung unter-stützt. Zwar sprachen NATO-Generalsekretär George Robertson und EU-Beauf-tragter Javier Solana auch in Skopje von Terroristen. Auf die Frage nach deren Unterstützung durch die Zivilbevölkerung, reagierten beide zunächst so, ... ehe Robertson diplomatisch antwortete: „Ich glaube nicht, daß jemand in einer normalen Gesellschaft kaltblütige Mörder unterstützen würde.“

Abgesehen von der Haltung der albanischen Zivilisten begünstigt vor allem das Gelände die Freischärler; eine militärische Lösung ist somit praktisch ausge-schlossen ist. Unter Albanern und Mazedoniern sind derzeit noch die Befürwor-ter einer friedlichen Lösung klar in der Mehrheit, wie eine Straßenbefragung zeigt:

1)Mann plus Kind:

Eine friedliche Lösung ist nur mit Dialog möglich, die Waffen müssen beiseite gelegt werden. Mit Waffen gibt es keinen Frieden, nur Tod und Invalide.

2) (Albaner) Junger Mann mit Freundin:

„Besser es bleibt friedlich, als daß sie einander töten“

3) Ältere Frau

Daß wir miteinander Leben, daß ist die einzige Lösung

6) Junger Albaner mit schwarzer Jacke:

„Es wäre ein großer Fehler daß Kriegsrecht auszurufen, ich hoffe, sie werden es nicht tun.“

Doch es gibt auch andere Stimmen:

4) Jüngerer Mann:

„Es ist nötig, daß sie das Kriegsrecht ausrufen, denn unser Land ist schon einige Zeit Opfer der albanischen Aggression aus dem Kosovo; so sind wir praktisch im Krieg.“

5) Älterer Mann mit grauen Haaren:

„Wir waren geduldig genug, wir können nicht mehr warten, jetzt heißt es sie oder wir.“

Daß die Aggression unter der Bevölkerung spürbar steigt, zeigt die Stadt Bitola im Süden Mazedoniens. In Bitola verwüsteten jüngst aufgebrachte Mazedonier albanische Geschäfte. Anlaß dazu war, daß die Freischärler vier Polizisten er-schossen hatten, die aus der Stadt stammten.
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