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Montenegro vor der Wahl zwischen COVID19 und Kirchenkonflikt

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Berichte Montenegro

In Montenegro wird morgen das Parlament gewählt. Wahlberechtigt sind 540.000 Bürger. Das Land regiert seit 25 Jahren Milo Djukanovic und seine Partei DPS, die Montenegro auch in die Unabhängigkeit von Serbien und in die NATO geführt haben. Umfragen sagen für morgen aber ein knappes Rennen zwischen der DPS und der Opposition unter Führung proserbischer Parteien voraus. Geprägt haben den Wahlkampf der Konflikt zwischen dem Staat und der serbisch-orthodoxen Kirche sowie die Corona-Krise.

Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Montenegro

Insert1: Veselin Jovovic, Gemüsebauer in Montenegro

Insert2: Milo Djukanovic, Staatspräsident Montenegros

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Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig Montenegros; wegen des Corona-Virus sind die Gästezahlen aber auf 15 Prozent des Vorjahresniveaus gefallen. Diese Krise spüren auch Zulieferbetriebe etwa in der Landwirtschaft. Im Vorjahr verkaufte dieser Bauer alle Erzeugnisse an Hotels und Restaurants:

"Die Nachfrage ist um 80 Prozent gefallen. Wichtig ist, dass wir nicht drastisch ins Minus geraten, damit wir unsere Kredite und Fixkosten decken können."

Wegen des Virus gab es keine großen Wahlkampfveranstaltungen; in der Mitte des Flusses wechselt man nicht die Pferde lautete die zentrale Botschaft der Regierungspartei auch in ihren Wahlkampfspots:

„Die Stabilität der Gesellschaft ist in der Zeit der heutigen Herausforderungen wichtiger denn je! Daher: Entschlossen für Montenegro.“

Die Opposition kritisierte Korruption und Parteibuchwirtschaft und bezweifelt, dass morgen faire Wahlen stattfinden werden. Die proserbische Opposition trat gemäßigt auf; sie wurde massiv aus Serben und durch die serbisch-orthodoxe Kirche unterstützt. Zu Jahresbeginn führte der Versuch des Staates, den Status dieser Kirche zu regeln, zu massiven Protesten. Die politische Polarisierung in Montenegro ist weiter sehr groß.

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