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Erster Durchgang der Präsidentenwahl

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Berichte Montenegro

In Montenegro wird heute der Präsident gewählt; um das Amt bewerben sich sieben Kandidaten. Haushoher Favorit ist Milo Djukanovic, der Vorsitzende der Regierungspartei DPS, die Montenegro seit 27 Jahren beherrscht. Wahlberechtigt sind 530.000 Bürger Montenegros. Aus Podgorica berichtet unser Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz:

Milo Djukanovic dominiert Montenegro seit dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien im Jahre 1991; er war bereits sieben Mal Regierungschef und ein Mal Staatspräsident. Drei Mal zog er sich bereits aus staatspolitischen Funktionen zurück. Seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten hat damit zu tun, dass er als einziger Politiker seiner Regierungspartei DPS die Chance hat, bereits heute die absolute Mehrheit zu erreichen, die für einen Sieg im ersten Wahlgang nötig ist. Nach Umfragen liegt Djukanovic bei etwa 50 Prozent; ob er den Sieg bereits heute einfahren kann, hängt von zwei Faktoren ab; der Wahlbeteiligung und vom Abschneiden von Draginja Vuksanovic; sie ist der ersten weibliche Kandidat um das Amt des Präsidenten in der Geschichte Montenegro. Vuksanovic hat zwar kaum Chancen auf die Stichwahl, ist aber ebenso wie Djukanovic klar für EU und NATO. Sie kandidiert für die Sozialdemokraten, dem langjährigen Koalitionspartner der DPS, der sich mit Djukanovic zerstritten hat. Kommt es zum zweiten Wahlgang, dürfte Djukanovic auf den parteilosen Mladen Bojanic treffen, der von proserbischen Parteien unterstützt wird. Er liegt nach Umfragen auf Platz zwei. Insgesamt treten sechs Kandidaten gegen Djukanovic an. Die Wahllokale schließen um 21 Uhr. Ergebnisse sind für den späten Abend zu erwarten.

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