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Montenergo-Koalition

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Berichte Montenegro
In der kleineren jugoslawischen Teilrepublik Montenegro ist die Drei-Parteien-Koalition auseinandergebrochen. Grund dafür ist die Uneinigkeit über die Loslösung Montenegros von Serbien. Der zweitgrößte Koalitionspartner, die Volkspartei, verließ die Regierung, weil die anderen beiden Parteien auf der Unabhängigkeit Montenegros als Grundlage für weitere Verhandlungen mit Serbien über eine lose Union beharren. Aus Belgrad berichtet über das Scheitern der Koalition in Montenegro Christian Wehrschütz

Text:

Die Drei-Parteien-Koalition scheiterte an der Frage der künf-tigen Beziehungen zwischen Serbien und Montenegro. Formaler Anlaß war, daß die beiden anderen Koalitionspartner, die Demokratische Sozialistische Partei von Präsident Milo Djukanovic und die Sozialdemokratische Partei, gegen den Willen der Volkspartei eine Plattform für Verhandlungen mit Serbien über eine zukünftige Union verabschiedeten. Diese Union soll nach dem Willen der Mehrheit der montenegrinischen Regierung von einem international anerkannten Montenegro und einem international anerkannten Serbien gebildet werden. Derzeit bilden Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien. Die Volkspartei will jedoch, daß Jugoslawien als Staat bestehen bleibt. Der Austritt der Volkspartei aus der Koalition bedeutet, daß die anderen beiden Parteien im Parla-ment in Podgorica über keine Mehrheit mehr verfügen. Möglich sind nun Neuwahlen oder die Bildung einer Minderheitenregie-rung; denn im Parlament sitzen auch zwei Kleinparteien, die ebenfalls für die Unabhängigkeit Montenegros eintreten.

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