Bundespräsident Heinz Fischer in Kroatien
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Österreich geht davon aus, dass die EU in den ersten Monaten des nächsten Jahres wie geplant mit Kroatien Beitrittsverhandlungen aufnehmen wird. Auf ein Datum wollte sich Bundespräsident Heinz Fischer in Zagreb nach seinem Treffen mit Kroatiens Präsident Stipe Mesic nicht festlegen. Eine Verbindung der Verhandlungen mit den geplanten Beitrittsgesprächen mit der Türkei lehnte Fischer ab. Kroatien müsse in einem überschaubaren Zeithorizont der EU beitreten können. Zur Bedeutung dieses Beitritts für den gesamten Balkan sagte Fischer:
„Er wird sicher eine gewisse positive Auswirkung auf diese Region haben. Denn dort gibt es noch das ungelöste Kosovo-Problem, dort gibt es die Schwierigkeiten in Bosnien-Herzegowina. Ich meine, dass die Aufnahme Kroatiens nicht nur im Interesse Kroatiens, sondern auch im Interesse Europas liegt.“
Zu lösen hat Kroatien auf dem Weg Richtung EU auch noch den Streit mit Slowenien um die gemeinsame Seegrenze. Eine offizielle Vermittlung durch Österreich in diesem Streit sei nicht geplant, betonte Fischer. Präsident Stipe Mesic sagte dazu, Kroatien sei bereit, eine Kommission mit Slowenien zu bilden, die die Grenze genau fixieren solle. Führe das nicht zu einer Einigung, werde Kroatien auch einen internationalen Schiedsspruch akzeptieren, betonte Mesic.