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Vor Machtwechsel in Kroatien

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Die gestrige Parlamentswahl in Kroatien wird voraussichtlich zu einem Machtwechsel führen. Neuer Ministerpräsident dürfte der Vorsitzende der konservativen HDZ, Ivo Sanader, werden. Seine Partei hat 18 Mandate hinzugewonnen und ist nun mit 64 Sitzen die bei weitem stimmenstärkste Partei im Parlament in Zagreb. Gemeinsam mit zwei Rechtsparteien und den Abgeordneten der Auslandskroaten dürfte die HDZ die absolute Mehrheit erreichen. Klarer Wahlverlierer ist die Mittelinkskoalition des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Ivica Racan. Wer ist nun der veraussicht-liche neue kroatische Ministerpräsident Ivo Sanader. In Zagreb hat unser Korrespon-dent Christian Wehrschütz folgendes Porträt des HDZ-Vorsitzenden gezeichnet:

Der voraussichtlich künftige kroatische Ministerpräsident Ivo Sanader hat besonders enge Beziehungen zu Österreich. Der 50-jährige Sanader machte im Jahre 1982 seinen Doktor der Philosphie an der Universität in Innsbruck und war einige Jahre als Unternehmer in Tirol tätig. Sanader ist verheiratet und hat zwei Töchter. Zu seinen Hobbys zählen Theater, Musik, Golf, Film und Lesen. Zwei Jahre war er Intendant des kroatischen Nationaltheaters in Split, einige Jahre arbeitete er auch als Heraus-geber von Zeitschriften. Sanader spricht nicht nur fließend deutsch und französisch, sondern auch englisch und italienisch. Über seinen Werdegang sagt Sanader:

Ivo Sanader ist seit 13 Jahren politisch aktiv und hat sich in dieser Zeit vor allem mit der Außenpolitik befasst. Während des Krieges in Kroaten war er unter Staatspräsi-dent Franjo Tudjman einige Jahre stellvertretender Außenminister. Seit dem Jahre 2000 ist Sanader Abgeordneter im Parlament und Vorsitzender der HDZ, der Kroa-tisch-Demokratischen Union. Er übernahm die Partei nach Tudjmans Tod, führte sie aus der internationalen Isolation in die Mitte und erreichte die Aufnahme in den Kreis der europäischen Volksparteien. Sanader ist für den Beitritt Kroatiens zur NATO und zur EU. Daher weiß er, dass es zur Zusammenarbeit Kroatiens mit dem Haager Tri-bunal sowie zu weiteren tiefgreifenden Reformen keine Alternative gibt. Sollte Sanader die Koalitionsverhandlungen in den kommenden Wochen erfolgreich ab-schließen können, so will er als Ministerpräsident vor allem Justiz und Bürokratie reformieren, die Klein- und Mittelbetriebe stärken und den Lebensstandard der Kroaten verbessern

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