Kroatien beantragt EU-Beitritt

Kroatien beantragt heute offiziell die Aufnahme in die Europäische Union. In Athen wird (hat) Ministerpräsident Ivica Racan das Beitrittsgesuch dem griechischen Ministerpräsidenten Kosta Simitis übergeben. Griechenland führt derzeit die EU-Präsidentschaft. Christian Wehrschütz berichtet:

Kroatien hofft, binnen vier Jahren, in die EU aufgenommen werden zu können. Voraus-setzung dazu sind eine funktionierende Marktwirtschaft, Achtung der Menschenrechte, Schutz der Minderheiten sowie eine stabile und rechtsstaatliche Ordnung. Die kroatische Regierung gibt an, bereits 60 Prozent der Beitrittsbedingungen erfüllt zu haben. Zu verbessern ist zweifellos noch die Rechtssicherheit aber auch die belastete Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. Auf dem Weg Richtung EU hat Kroatien auch seine Beziehungen zu den anderen Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien endgültig zu bereinigen. Hier hat Zagreb einiges erreicht. Die Beziehungen zu Bosnien und Slowenien sind zwar nicht problemfrei, haben sich jedoch verbessert. Verbessert hat sich auch das Verhältnis zu Serbien. Kroatien hat ein Gesetz über die Rechte der Minderheiten verabschiedet und Belgrad und Zagreb haben ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Bleibt Kroatien auch nach der Parlamentswahl, die spätestens in einem Jahr fällig ist, auf Reformkurs, so ist das angepeilte Beitrittsdatum 2007 zwar ein ehrgeiziges aber kein völlig unrealistisches Ziel.