Kroatien, der Grenzstreit und die EU
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Berichte Kroatien
Berichtsinsert: Christian Wehrschütz aus Zagreb
Insert1: Außenminister Michael Spindelegger
Insert2: Ministerpräsident Ivo Sanader
Insert3: Ministerpräsident Ivo Sanader
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Am Regierungsgebäude hängen die Fahnen Kroatiens und der EU einträchtig nebeneinander. Doch nach vier Jahren Verhandlungen ist noch kein Beitritt in Sicht. Über Kompromisse im Grenzstreit mit Slowenien sprach Außenminister Michael Spindelegger heute in Agram mit Ministerpräsident Ivo Sanader. Österreich befürchtet, dass in der EU die Aufnahme neuer Mitglieder insgesamt in Frage gestellt werden könnte:
"Kroatien ist auch der Wegbereiter für andere West-Balkan-Staaten, der Ermutiger. Denn wenn diese Balkan-Müdigkeit mancher westeuropäischer Länder überhand nimmt, dann wird es auch keine Reformbewegung am Balkan geben, und daran hat Österreich sicher kein Interesse."
Interesse an einer raschen Fortsetzung der Verhandlungen hat natürlich vor allem Kroatien. Doch ob es dazu kommt, ist auch für Ivo Sanader eine offene Frage:
"Wenn die Slowenen sich weiter verfahren in dieser Lage, dann wird es zu keinem Fortschritt kommen, das ist mir ganz klar. Nur wir werden die Erpressung der Slowenen nicht akzeptieren. Und wir sagen nochmals: Es gibt diese offene Frage, die verneint niemand, doch mit dieser offenen Frage ist auch Slowenien beigetreten, und so kann es auch Kroatien.
Kroatien fordert daher eine sofortige Wiederaufname der Beitrittsgespräche; doch selbst wenn es dazu kommt, wie wahrscheinlich ist ein Abschluss noch heuer?
„Bei einer Inter-Regierungskonferenz können wir leicht 10 Kapitel abschließen Und des gibt noch zwei in diesem halben Jahr, und es gibt noch zwei, wenn nicht gar drei unter der schwedischen Präsidentschaft, d.h., es ist leicht möglich alle Kapitel in diesem Jahr abzuschließen.